Nach Trumps rassistischen Attacken: US-Polizist wünscht demokratischer Abgeordneter Ocasio-Cortez "eine Kugel"
Seit Tagen stachelt US-Präsident Trump seine Anhänger gegen vier demokratische Abgeordnete auf. Ein Polizist wünschte einer von ihnen auf Facebook nun den Tod.
Nach den Attacken von US-Präsident Donald Trump gegen vier demokratische Politikerinnen hat ein Polizist auf Facebook nahegelegt, eine der Abgeordneten zu erschießen. Der Polizist aus Gretna im Bundesstaat Louisiana schrieb laut Medienberichten auf Facebook mit Blick auf die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez, die "niederträchtige Idiotin" brauche eine Kugel.
Der Polizeichef von Gretna, Arthur Lawson, entließ den Beamten am Montag. Ein zweiter Polizist, der den Facebook-Kommentar mit "Gefällt mir" markiert hatte, wurde ebenfalls entlassen. Der Vorfall sei beschämend für die Polizei, sagte Lawson. "Diese Beamten haben mit Sicherheit unprofessionell gehandelt."
Trump sorgt mit rassistischen Attacken gegen die vier Abgeordneten Ocasio-Cortez, Rashida Tlaib, Ilhan Omar und Ayanna Pressley schon seit Tagen für Empörung - und legt immer weiter nach. Er hat die Politikerinnen unter anderem zur Rückkehr in ihre Heimatländer aufgefordert, dabei sind drei der vier Frauen in den USA geboren. Alle vier haben die US-Staatsbürgerschaft. Bei einer Wahlkampfveranstaltung stachelte Trump seine Anhänger derart gegen Omar auf, dass sie schließlich laut "Schickt sie zurück!" skandierten. Der US-Präsident ließ die Menge gewähren.
Republikaner machen mit Fake-Foto Stimmung
Am Montag bezeichnete Trump die Politikerinnen auf Twitter als "sehr rassistisch" und "nicht sehr klug". Kritiker werfen dem US-Präsidenten vor, mit seinen Äußerungen rassistische Ressentiments zu schüren - und womöglich gar zur Gewalt anzustiften.
Die vier Frauen scheinen aufgrund von Trumps Attacken einer zunehmenden Bedrohung ausgesetzt zu sein. Eine Vereinigung republikanischer Politiker in Illinois veröffentlichte im Internet eine Fotomontage der Demokratinnen unter dem Titel "Die Dschihadistentruppe". Darauf sind Omar und Pressley bewaffnet zu sehen. Omar und Tlaib sind die ersten muslimischen Kongressabgeordneten.
Der Vorsitzende der Vereinigung, Mark Shaw, verurteilte die "nicht autorisierte Veröffentlichung", kritisierte aber ebenso wie Trump die "sozialistische" Politik der vier Frauen. Trump bestritt am Montag, mit seinen Äußerungen Ressentiments zu schüren. "Es gibt keine rassistischen Spannungen", sagte er Journalisten. Zugleich betonte er erneut, die Kongressabgeordneten seien "sehr schlecht für unser Land". (AFP)