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US-Präsident Trump bei der Wahlkampfveranstaltung in North Carolina
© REUTERS/Jonathan Drake

Menge skandiert „Schickt sie zurück!“: Trump stachelt Anhänger nach rassistischen Tweets weiter an

Nach seinen Attacken auf demokratische Abgeordnete legt der US-Präsident bei einer Wahlkampfveranstaltung nach. Die Szenen rufen entsetzte Reaktionen hervor.

US-Präsident Donald Trump hat eine Wahlkampfveranstaltung zu neuen Beleidigungen und Attacken gegen die Demokratin Ilhan Omar und drei ihrer Parteikolleginnen genutzt - und seine Anhänger damit zu Hasstiraden angestachelt. Die Menge quittierte Trumps Worte bei einer Rede in Greenville, North Carolina mit der Parole „Schickt sie zurück!“. Die Szene vom Mittwochabend rief scharfe Kritik an dem Republikaner hervor.

Trump erklärte bei seinem Auftritt, die vier Frauen würden beim „Aufstieg einer gefährlichen militanten Links-Außen-Bewegung“ helfen und die USA nicht lieben. Sie hätten nie etwas Gutes zu sagen, deswegen könnten sie gehen. Der Präsident nahm sich in der Rede jede der Frauen einzeln vor und attackierte dabei Omar ganz besonders, die als Kind mit ihrer Familie aus Somalia in die USA geflüchtet war.

Der Präsident warf der 37-jährigen Muslimin vor, sich mehrfach antisemitisch geäußert zu haben. Das Publikum skandierte daraufhin: „Schickt sie zurück!“.

Trump hatte die vier Frauen in den vergangenen Tagen mehrfach aufgefordert, in ihre vermeintlichen Heimatländer zurückzugehen, wenn es ihnen in den USA nicht gefalle. Das US-Repräsentantenhaus verurteilte die rassistischen Kommentare. Die vier Politikerinnen sind allesamt US-Staatsbürgerinnen: Alexandria Ocasio-Cortez ist puerto-ricanischer Abstammung, geboren in New York; Rashida Tlaib ist Tochter palästinensischer Einwanderer, geboren in Detroit; Ayanna Pressley ist Afroamerikanerin, geboren in Chicago. Omar kam zwar in Somalia auf die Welt, wurde aber schon als Teenager in den USA eingebürgert.

Die Szene von Trumps Wahlkampfveranstaltung löste bei vielen Entsetzen aus. Das American Jewish Committee (AJC) schrieb auf Twitter: „Dieser entsetzliche Sprechchor macht Amerika nicht großartig. Er erinnert uns vielmehr auf unheimliche Weise an eine dunkle Zeit in der Geschichte unserer Nation.“ Die demokratische Senatorin und Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris erklärte, der Vorfall sei bösartig, feige, fremdenfeindlich, rassistisch und ziehe das Präsidentenamt in den Schmutz.

Omar selbst wählte als Replik auf Twitter eine klare Botschaft: „Ich bin da, wo ich hingehöre, im Haus des Volkes, und ihr werdet damit einfach klarkommen müssen“ - wobei das englische „you“ offen lässt, ob sie ihre Worte an die Menschenmenge in Greenville, den Präsidenten oder alle Amerikaner richtet. (mes, dpa, Reuters)

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