zum Hauptinhalt
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
© imago images/photothek/Thomas Imo

Politbarometer: Union in Corona-Krise auf Langzeit-Hoch

Die große Mehrheit der Menschen ist mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung zufrieden. Das hilft vor allem der Union. Großer Verlierer ist die AfD.

Die Union springt in der Corona-Krise beim „Politbarometer“ von ZDF und Tagesspiegel auf ihren höchsten Umfragewert seit fast zwei Jahren: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 33 Prozent der Wahlberechtigten für CDU/CSU stimmen, wie aus der am Freitag veröffentlichten Umfrage hervorgeht. Im Vergleich zur letzten Erhebung Anfang März legte sie damit um ganze sieben Prozentpunkte zu. Das ist der höchste Anstieg, den es beim „Politbarometer“ je gab.

Großer Verlierer der Corona-Krise ist der Umfrage zufolge die AfD: Sie stürzte im Vergleich zum Monatsbeginn um vier Punkte 10 Prozent. SPD und Grüne büßten jeweils einen Punkt ein und landeten bei 15 beziehungsweise 22 Prozent. FDP und Linke kamen unverändert auf 6 und 8 Prozent.

Bei der Beurteilung von Sympathie und Leistung einzelner Politiker lag Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut der Erhebung der Forschungsgruppe Wahlen weiterhin ganz vorne. Von Rang Vier auf den zweiten Platz vorarbeiten konnte sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der in der Krise mit schnellen - Kritiker sagen: vorschnellen - Maßnahmen Aufmerksamkeit erregt und sich als Macher präsentiert hat. Es folgen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Grünen-Chef Robert Habeck.

Die große Mehrheit der Bürger ist der Umfrage zufolge mit dem aktuellen Krisenmanagement der Bundesregierung zufrieden. 89 Prozent der Befragten sagten im ZDF-"Politbarometer", die Regierung mache in der Corona-Krise gute Arbeit, wie der Sender am Freitag mitteilte. Lediglich acht Prozent bewerteten die Arbeit als schlecht.

Breite Zustimmung für Maßnahmen

Auch für die konkreten Maßnahmen, die zur Bekämpfung des Coronavirus beschlossen wurden, gibt es breite Zustimmung. 75 Prozent der Befragten im "Politbarometer" bezeichneten sie als richtig. 20 Prozent meinten, die Maßnahmen müssten härter ausfallen. Lediglich vier Prozent äußerten die Auffassung, das Vorgehen sei übertrieben. Die seit dieser Woche geltenden verschärften Ausgangsbeschränkungen finden sogar 95 Prozent angemessen.

Hintergrund über das Coronavirus:

Auf die Frage, was von den Maßnahmen zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu halten sei, gaben 74 Prozent der Umfrageteilnehmer an, diese seien gerade richtig. 18 Prozent meinten, die Bundesregierung tue hier zu wenig, und zwei Prozent sagten, es sei zu viel.

52 Prozent sehen eigene Gesundheit bedroht

Grundsätzlich sollte für die Bewältigung von Krisen wie der aktuellen vor allem der Bund zuständig sein, finden viele Bürger. Knapp drei Viertel (73 Prozent) sprachen sich in der Umfrage dafür aus. 23 Prozent waren der Ansicht, die Kompetenzen sollten weiterhin vor allem bei den Bundesländern liegen.

Ihre eigene Gesundheit sehen 52 Prozent der Befragten durch das Coronavirus bedroht. 48 Prozent empfinden die aktuelle Lage insgesamt als stark belastend, 52 Prozent hingegen nicht. (dpa, AFP)

Zur Startseite