Todesfall nach Astrazeneca-Impfung: Uniklinik in Rostock setzt Impfungen für Risikogruppen aus
Nach ihrer Astrazeneca-Impfung ist in Rostock eine 49-Jährige Mitarbeiterin der Uni-Klinik gestorben. Nun zieht die Klinik Konsequenzen.
In Rostock ist eine 49-jährige Frau zwölf Tage nach einer Corona-Impfung mit dem Wirkstoff Astrazeneca gestorben. Weil ein Zusammenhang mit der Impfung bislang nicht ausgeschlossen werden kann, will die Unimedizin Rostock bestimmte Personengruppen nun vorerst nicht mehr mit Astrazeneca impfen.
Wie der NDR berichtet, sollen Menschen mit Bluthochdruck oder Übergewicht vorerst keine Impfungen mehr mit Astrazeneca bekommen- von der Aussetzung betroffen sind auch Frauen, die die Pille nehmen. 1.000 Mitarbeiterinnen und Patienten der Unimedizin seien bereits mit dem Impfstoff geimpft worden, Astrazeneca sei ein gut wirkender Impfstoff, so der Sprecher.
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Zur Zeit steht die Unimedizin Rostock in Kontakt mit dem Paul-Ehrlich-Institut, offizielle Informationen stehen hier noch aus. Offen ist bislang auch noch, wann die Zweitimpfungen durchgeführt werden sollen.
Woran genau die 49-jährige Frau gestorben ist, soll nun eine Obduktion klären. Die Frau ist nach Angaben der Unimedizin am Mittwochabend in der Klinik für Neurologie gestorben. Sie hatte selbst in der Klinik gearbeitet. Wie die Uniklinik erklärt, es gebe einen „impfindizierten Zwischenfall im Nachgang einer Covid-19-Erstimpfung mit dem Impfstoff Astrazeneca”, hieß es in einer Erklärung der Uniklinik.
Astrazeneca-Vorfall wurde dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldet
„Der Zusammenhang ist noch nicht abschließend geklärt”, teilte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Christian Schmidt am Donnerstag mit. Der Vorfall sei den zuständigen Behörden sowie dem Paul-Ehrlich-Institut gemeldet worden. Es sei der erste Todesfall an der Unimedizin Rostock, der möglicherweise mit einer Corona-Schutzimpfung im Zusammenhang steht.
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Auf Anfrage von NDR 1 Radio MV erklärte Schmidt weiter, dass die Frau von ihrem Ehemann zu Hause bewusstlos aufgefunden worden und dann mit dem Notarzt ins Klinikum gebracht worden sei. Sie war demnach vor elf Tagen geimpft worden und hatte danach leichte Beschwerden, die sich nach einem Besuch bei ihrem Hausarzt aber wieder gebessert hätten.
Schmidt wies darauf hin, dass die Frau mit Risikofaktoren gelebt habe. Ob sich der Verdacht eines Zusammenhangs mit der Impfung erhärte, müssten nun weitere Untersuchungen klären. Am Freitag soll eine Obduktion vorgenommen werden. Mit Ergebnissen sei aber erst in einigen Tagen zu rechnen, so Schmidt. Nun gelte es schnell zu klären, ob Menschen mit Risikofaktoren mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft werden dürfen, sagte der Mediziner. (tsp)