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UN-Generalsekretär Guterres (Mitte), unter anderem mit Greta Thunberg (Zweite von rechts) und Bruno Rodriguez (ganz rechts).
© Stephanie Keith/Getty Images/AFP

Klimaschutz: UN-Jugendgipfel fordert sofortiges Umsteuern

Der 19-jährige argentinische Aktivist Bruno Rodríguez hat beim Jugendgipfel der UNO eine flammende Rede gehalten. Das Klima sei die politische Krise der Epoche.

Beim ersten UN-Jugendgipfel für den Klimaschutz haben sich die rund 500 Teilnehmer für ein sofortiges Umsteuern in der Umweltpolitik eingesetzt. „Das Klima und die ökologische Krise sind die politische Krise unserer Epoche, die wirtschaftliche Krise unserer Epoche und die kulturelle Krise unserer Epoche", sagte der 19-jährige argentinische Aktivist Bruno Rodríguez in seiner Ansprache bei dem Treffen in New York, an dem auch die Aktivistin Greta Thunberg teilnahm.

Der Jugendgipfel fand kurz vor dem UN-Klimagipfel der Staats- und Regierungschefs am Montag statt, an dem auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnimmt.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres beschränkte sich bei dem Treffen der Jugendlichen weitgehend auf die Rolle eines Zuhörers, würdigte aber die Energie der Jugend, den „Moment des Wandels“ herbeizuführen. Zu dem Treffen in New York hatten die Vereinten Nationen 500 Jugendliche sowie im Klimaschutz engagierte Unternehmer eingeladen.

Junge Leute würden von den Politikern oft vertröstet, sagte Rodríguez in einer flammenden Ansprache. Nun sei die Zeit gekommen, dass die Jugendlichen die Sache selbst in die Hand nähmen. „Die jungen Leute können nicht aufgehalten werden“, stimmte die 16-jährige Thunberg ihm zu.

Der UN-Jugendgipfel für Klimaschutz erhielt Rückenwind von den weltumspannenden Freitagsdemonstrationen für Klimaschutz, bei denen es in 160 Ländern und 5000 Städten schätzungsweise vier Millionen Teilnehmer gegeben hatte.

UN-Klimagipfel startet am Montag

Mit dem Klima-Jugendgipfel erkannten die Vereinten Nationen die Bedeutung der von Thunberg entfachten weltweiten Bewegung für mehr Klimaschutz an. Es ging darum, Aktionen und Projekte vorzustellen und Lösungen voranzutreiben. Auch von jungen Leuten entwickelte Technologien für den Klimaschutz wurden präsentiert. „Dies ist der Wandel - und er kommt“, sagte Lalita P-Junggee, eine junge Unternehmerin, die in ihrer Heimat Mauritius Werbeplakate und alte Textilien in modische Taschen verwandelt.

Am Montag kommen in New York zahlreiche Staats- und Regierungschefs zum Klimagipfel der Vereinten Nationen zusammen. Unter ihnen ist Bundeskanzlerin Merkel, deren Koalition am Freitag ein milliardenschweres Klimaschutzprogramm auf den Weg gebracht hatte. Die Maßnahmen wurden von der deutschen Sektion der von Thunberg gegründeten Fridays-for-Future-Bewegung als „desaströs“ kritisiert, da sie nicht für „echten Klimaschutz“ sorgten.

Merkel und AKK fliegen getrennt in die USA

Auch Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt kritisierte das Klimapaket als unzureichend. Im Gespräch mit dem „Tagesspiegel am Sonntag“ warnte sie vor einer „Blamage“ Deutschlands vor dem UN-Klimagipfel. Die Bundesregierung könne nicht glaubwürdig nachweisen, dass mit den von ihr beschlossenen Maßnahmen die Klimaziele 2030 erreichbar seien, sagte Göring-Eckardt.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) kündigte an, dass die Bundesregierung mit der Vorstellung der Beschlüsse des Klimakabinetts in New York „auch auf internationaler Ebene Schwung für den Klimaschutz erzeugen“ wolle. Es liege im deutschen Interesse, „beim Umsteuern zu klimaverträglichen, nachhaltigen Wirtschaftsweisen ganz vorn dabei zu sein“, ergänzte Schulze.

Merkels Reise nach New York und eine - fast zeitgleiche - Reise von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) in einem anderen Flugzeug nach Washington sorgten derweil für Diskussionen. Aus logistischen Gründen fliege die Verteidigungsministerin direkt von Berlin nach Washington, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Sonntag. (AFP)

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