Kämpfe im Donbass: Ukraine hofft auf Hilfe aus Deutschland: "Wir brauchen militärtechnische Unterstützung"
Der Geschäftsträger der ukrainischen Botschaft in Berlin, Vasyl Khymynets, hat an Deutschland appelliert, sein Land auch mit Militärtechnik zu unterstützen. Nach Kämpfen mit einem russischen Panzerbataillon am Flughafen von Lugansk haben sich die ukrainischen Soldaten nach Angaben aus Kiew von dort zurückgezogen.
Der Geschäftsträger der ukrainischen Botschaft in Berlin, Vasyl Khymynets, hat an Deutschland appelliert, sein Land auch mit Militärtechnik zu unterstützen. „In der Ukraine verläuft die Grenzlinie, an der europäische Werte verteidigt werden“, sagte er dem Tagesspiegel. „Europa muss das auch anerkennen.“ Zugleich machte der Diplomat deutlich, dass die bisherigen Solidaritätsbekundungen aus ukrainischer Sicht nicht ausreichen. „Zu sagen: ‚Ich bin ein Ukrainer’ ist für uns sehr hilfreich, aber heute zu wenig“, betonte Khymynets. „Die Ukraine braucht auch militärtechnische Unterstützung, und wir hoffen, dass die Bundesregierung diese Frage wohlwollend prüft.“
Im Hinblick auf die von der Bundesregierung beschlossenen Waffenlieferungen an die Kurden im Nordirak sagte der Geschäftsträger: „Was in der Ostukraine passiert, ist ebenso eine Gefahr für die internationale Sicherheit wie das, was im Irak geschieht.“ Die Kanzlerin hatte der Ukraine bei ihrem Besuch in Kiew finanzielle Unterstützung zugesagt. Die Solidarität und die finanzielle Hilfe wisse man in der Ukraine sehr zu schätzen, betonte Khymynets.
Ukrainische Soldaten geben Flughafen von Luhansk auf
Ukrainische Soldaten haben nach Kämpfen mit einem russischen Panzerbataillon den Flughafen in der ostukrainischen Stadt Lugansk aufgegeben. Die Soldaten hätten den entsprechenden Befehl zum "geordneten Rückzug" vom Flughafen und aus dem nahe gelegenen Ort Georgijiwka erhalten, sagte Armeesprecher Andrej Lyssenko am Montag. Ukrainische Fallschirmjäger hatten zuvor versucht, den Flughafen gegen die russischen Panzer zu verteidigen, teilte der ukrainische Militärsprecher Leonid Matjuchin auf seiner Facebookseite mit. Der ukrainische Verteidigungsminister Waleri Geletej hatte am Sonntagabend dem Fernsehsender Inter gesagt, dass russische Truppen in Donezk und Lugansk präsent seien. Es waren die jüngsten Vorwürfe gegen Moskau, direkt militärisch in der Ukraine aktiv zu sein.
Lawrow: Es wird keine Militärintervention geben
Moskau hat bislang alle Vorwürfe zurückgewiesen, Soldaten zum Kampf an der Seite der Separatisten in die Ukraine geschickt zu haben. Allerdings waren erst in der vergangenen Woche zehn russische Fallschirmjäger auf ukrainischem Territorium festgenommen worden. Am Montag dementierte Russland erneut ein militärisches Eingreifen in dem Nachbarland. "Es wird keine Militärintervention geben", betonte Außenminister Sergej Lawrow bei einem Treffen mit russischen Studenten. Moskau trete "einzig für eine friedliche Beilegung dieser schweren Krise, dieser Tragödie" ein. Lawrow forderte zugleich Gespräche über eine sofortige und bedingungslose Waffenruhe. Dies müsse Thema beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in der weißrussischen Hauptstadt Minsk am Montag sein. An dem Treffen nehmen nach Angaben des weißrussischen Außenministeriums Vertreter der Ukraine, Russlands sowie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teil. Ob auch Vertreter der prorussischen Separatisten dabei sind, stand vorab nicht fest.
Russlands Präsident Wladimir Putin warf Europa vor, "direkte Angriffe" der ukrainischen Armee auf Zivilisten in der Ostukraine zu ignorieren. Das ukrainische Militär ziele "direkt auf Wohngegenden", sagte Putin am Montag laut russischen Medienberichten in der sibirischen Stadt Jakuzk. "Unglücklicherweise ziehen viele Länder es vor, darunter auch europäische, dies nicht wahrzunehmen", sagte Putin weiter. Ziel der prorussischen Separatisten hingegen sei es, die ukrainische Armee zurückzudrängen und somit den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten.
Putin äußert sich zu EU-Sanktionen
Zum Treffen der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe in der weißrussischen Hauptstadt Minsk am Montag sagte Putin, damit beginne "ein sehr
wichtiger Prozess direkter Gespräche". Putin hatte zuletzt wiederholt Gespräche zwischen Kiew und Vertretern der Ostukraine gefordert. An dem Treffen sollten nach Angaben aus Minsk Vertreter der Ukraine, Russlands sowie der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) teilnehmen.
Erstmals äußerte sich Putin am Montag auch zu den angedrohten neuen EU-Sanktionen gegen Russland. Er hoffe, dass sich "der gesunde Menschenverstand" durchsetze, beide Seiten "normal" zusammenarbeiteten und sich nicht gegenseitig schadeten. Die EU hatte Moskau zuletzt mit neuen Sanktionen gedroht, sollte die "Aggression der russischen Streitkräfte auf ukrainischem Boden" nicht gestoppt werden. Binnen einer Woche sollen die Mitgliedstaaten über einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission entscheiden. AFP/dpa
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