Bericht der "New York Times": Trump soll dubiose Steuertricks genutzt haben
Donald Trump weigert sich, seine Steuererklärung zu veröffentlichen. Nun berichtet die "New York Times" erneut über anrüchige Steuermanöver des Kandidaten.
Eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl hat die "New York Times" erneut über juristisch anrüchige Steuertricks des republikanischen Kandidaten Donald Trump berichtet. Aus neu vorliegenden Dokumenten gehe hervor, dass der damals gegen den Ruin kämpfende Trump in den neunziger Jahren dubiose Methoden genutzt habe, um keine Steuern zu bezahlen, schreibt die Zeitung. Diese Tricks seien rechtlich so fragwürdig gewesen, dass seine eigenen Anwälte Trump davon abgeraten hätten.
Durch diese Steuertricks, die später vom Kongress offiziell als ungesetzlich erklärt wurden, habe Trump vermieden, Hunderte Millionen Dollar an Einkommen zu deklarieren und dafür mehrere zehn Millionen Dollar Steuern zu zahlen. "Das Steuerschlupfloch wurde hier nicht ausgenutzt, sondern bis zu jeder Unkenntlichkeit gedehnt", zitiert die Zeitung den unabhängigen Steuerexperten Steven M. Rosenthal.
Laut der "New York Times" ging es um mehrere Hundert Millionen Dollar Schulden für den Aufbau seines Casino-Imperiums, die Trump von seinen Gläubigern erlassen wurden. Der Zeitung zufolge müssten aber erlassene Schulden ebenso versteuert werden wie ein tatsächliches Einkommen.
Ob die US-Steuerbehörden die Methoden Trumps tatsächlich anrüchig fanden, ist nicht bekannt. Denn Trump hat - anders als die anderen Präsidentschaftskandidaten der vergangenen Jahre - seine Steuererklärung bisher nicht veröffentlicht.
Eine Sprecherin Trumps bezeichnete den Bericht und die Äußerungen der Steuerexperten laut der Zeitung als "reine Spekulation". Trump müsse wie andere US-Bürger auch nicht mehr Steuern zahlen als notwendig.
Die "New York Times" hatte kürzlich bereits berichtet, Trump habe 1995 dem Fiskus einen Verlust von fast einer Milliarde Dollar gemeldet und so möglicherweise über 18 Jahre lang keine Steuern gezahlt.
Der neue Bericht kommt zu einer Zeit, in der sich der Vorsprung von Hillary Clinton auf Trump verringert hat. (Tsp)
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