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Alles denkbar im Nordkorea-Konflikt: US-Präsident Donald Trump
© Reuters/Carlos Barria

Streit um Atomprogramm: Trump hält militärische Eskalation im Nordkorea-Konflikt für möglich

Er könne Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nur schwer einschätzen, sagt der US-Präsident. Einen "großen, großen Konflikt" mit dem abgeschotteten Land schließt Trump nicht aus.

US-Präsident Donald Trump hat vor einer Eskalation im Nordkorea-Konflikt gewarnt. "Am liebsten würden wir diese Dinge diplomatisch lösen, aber das ist sehr schwierig", sagte Trump am Donnerstag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. "Es besteht die Möglichkeit, dass wir am Ende einen großen, großen Konflikt mit Nordkorea haben. Absolut".

Zugleich lobte Trump die Hilfe des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, bei den Bemühungen die Führung in Pjöngjang zum Einlenken im Konflikt um ihr Atom- und Raketenprogramm zu bewegen. "Ich denke, er bemüht sich sehr stark." Xi wolle sicherlich nicht, dass es zu einer Eskalation und Toten komme. Den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un könne er nur schwer einschätzen. Er hoffe, dass Kim ein vernünftiger Mensch sei.

Nach Darstellung von US-Außenminister Rex Tillerson hat China Nordkorea mit Sanktionen gedroht, sollte das Land einen weiteren Atomtest unternehmen. Das habe die chinesische Regierung gegenüber den USA bestätigt, sagte Tillerson am Donnerstagabend in einem Interview des Senders Fox News.

Er wertete das als Beleg dafür, dass Peking bereit sei, mit der amerikanischen Regierung zusammenzuarbeiten, um den Druck auf das isolierte kommunistische Land zu erhöhen. Die USA gehen davon aus, dass Peking großen Einfluss auf Pjöngjang hat.

Sicherheitsrat bespricht Nordkorea

Am Freitag will der UN-Sicherheitsrat über den Konflikt beraten. Bei der Sitzung soll UN-Generalsekretär António Guterres das Gremium über die Lage informieren. Ein greifbares Ergebnis wie eine Erklärung, eine Resolution oder gar die Verabschiedung neuer Sanktionen sei nicht geplant, hieß es von der US-Vertretung bei den Vereinten Nationen. Für die USA, die derzeit den monatlich rotierenden Vorsitz des Rats innehaben, nimmt Tillerson teil.

Der Außenminister sagte dem Sender NPR, die USA seien weiterhin offen für direkte Gespräche mit Nordkorea. Aber das Land müsse sich dazu bereit erklären, sein Atomprogramm aufzugeben.

"Wir hoffen, dass wir sie davon überzeugen können, dass sie diese Waffen nicht brauchen, um die Existenz ihres Regimes sicherzustellen", sagte er. "Wir streben nicht den Kollaps des Regimes an. Wir wollen keine beschleunigte Wiedervereinigung der koreanischen Halbinsel. Wir wollen eine nuklearwaffenfreie Halbinsel."

Der Konflikt hat sich zuletzt immer weiter verschärft. Trump kündigte ein härteres Vorgehen gegen Nordkorea als seine Vorgänger an und schloss einen Militärschlag nicht aus. Trotz internationaler Kritik und verschärften UN-Sanktionen treibt Nordkorea sein Atom- und Raketenprogramm voran. In den vergangenen Monaten hat das Land verstärkt Raketen getestet, nachdem es im vorigen Jahr zwei Atomtests durchgeführt hatte. Das abgeschottete Land verstößt damit gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. (Reuters, dpa)

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