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Das Atom-U-Boot "Kursk" wurde im August 2000 zum Massengrab.
© picture-alliance/ dpa

U-Boot-Tragödie in der Barentssee: Todesfahrt in geheimer Mission

14 ranghohe russische Offiziere sterben beim Brand an Bord eines Spezial-U-Bootes. Der Kreml schweigt über das Modell und den Auftrag.

Es ist nicht die erste Tragödie in der Barentssee. Vor der Kola-Halbinsel sind am Montag 14 russische Seeleute beim Brand auf einem U-Boot ums Leben gekommen. Die Toten, ranghohe Offiziere der russischen Seekriegsflotte, hätten heldenhaft gekämpft, sagte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Mittwoch. Er leitet die Ermittlungen zum Unglück in der Marinebasis Seweromorsk persönlich. Die Besatzung habe „wichtige Untersuchungen zur Erforschung der Hydrosphäre“ durchgeführt, fügte Schoigu hinzu.

Doch am zivilen Auftrag dieser Mission gibt es Zweifel – denn sie war streng geheim. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow stellte am Mittwoch klar, es werde keine Informationen über Typ und Auftrag des U-Bootes geben: „Das gehört in die Kategorie absolut geheimer Daten.“ In den sozialen Netzwerken läuft jedoch ein reger Austausch.
Demnach hat sich der Brand auf einem kleinen Atom-U-Boot des Typs AS-12 „Loscharik“ ereignet. Vorgesehen ist es für den Einsatz in extremen Tiefen und für nicht näher bezeichnete Spezialaufgaben. Die hohen militärischen Dienstgrade der Getöteten – sieben Offiziere standen nur einen Rang unter den Admirälen – lösten Spekulationen über den tatsächlichen Verwendungszweck aus. Es könnte beispielsweise für Anschläge auf Tiefseekabel oder für Spionage verwendet werden, hieß es.
Die neuerliche Tragödie weckt Erinnerungen an den Untergang der „Kursk“. Im August 2000 war das Atom-U-Boot bei einer Übung in der Barentsee gesunken. Die Besatzung war noch einige Tage am Leben, doch die Rettungsversuche schlugen fehl. 118 Besatzungsmitglieder starben. Wladimir Putin, damals seit einem halben Jahr Präsident, wurden schwere Vorwürfe gemacht, weil er sich nach der Tragödie fünf Tage Zeit nahm, bevor er seinen Urlaub unterbrach. Jetzt hatte er unverzüglich den Verteidigungsminister einbestellt und ihn dann nach Seweromorsk geschickt.

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