Der Juso-Chef an die Spitze?: Thomas Oppermann sieht Kevin Kühnert nicht als SPD-Chef
Der Bundestagsvizepräsident kann sich den Juso-Vorsitzenden erst "in zehn Jahren" an der Parteispitze vorstellen. Doch andere Genossen sehen das anders.
Bundestagsvizepräsident Thomas Oppermann (SPD) sieht Juso-Chef Kevin Kühnert noch nicht gerüstet für die Aufgabe eines SPD-Vorsitzenden. „In zehn Jahren“ wünsche er sich Kühnert als Parteichef, sagte Oppermann dem Tagesspiegel [Das ganze Interview mit Thomas Oppermann können Sie im Tagesspiegel am Sonntag oder im E-Paper lesen]. Der SPD-Politiker hält Bundesfamilienministerin Franziska Giffey, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil für geeignete Kandidaten.
„Mit einem sozialdemokratischen Ministerpräsidenten aus Niedersachsen ist Deutschland schon einmal gut gefahren. Das wäre mit Sicherheit auch bei Stephan Weil so“, meinte er. Über Giffey sagte der Bundestagsvizepräsident, sie sei „eine der stärksten Ministerinnen in diesem Kabinett“ und habe „die große Fähigkeit, so zu sprechen, dass alle Menschen sie gut verstehen“.
Juso-Chef Kühnert hat es bisher offen gelassen, ob er für den SPD-Vorsitz kandidieren wird, ausgeschlossen hat er es jedenfalls nicht. Die Zukunftsthemen der SPD wie Rente, Steuern und Umwelt beschäftigten ihn derzeit ausfüllend, da bleibe keine Zeit, sich über persönliche Ambitionen Gedanken zu machen, sagte er Anfang der Woche dem RBB. Eine Doppelspitze für die SPD wolle er ausdrücklich nicht ausschließen.
Die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) hat sich indes für eine Kandidatur Kühnerts für die Parteispitze der Sozialdemokraten ausgesprochen. „Ich würde mich sehr freuen, wenn Kevin Kühnert kandidiert“, sagte sie dem „Spiegel“. Lange war bei der Wahl der SPD-Vorsitzenden im vergangenen Jahr erfolglos gegen Andrea Nahles angetreten.
Lange ließ offen, ob sie erneut kandidiert. „Das kann ich heute noch nicht sagen, ich bin gespannt, was der Bundesvorstand als Verfahren anbietet“, sagte sie der „Augsburger Allgemeinen“. Der SPD-Vorstand will am 24. Juni den Weg für die Neuwahl der Spitze ebnen. Erwogen werden eine Urwahl der Parteimitglieder und eine Doppelspitze. Übergangsweise führen die Vize-Vorsitzenden Manuela Schwesig, Malu Dreyer und Thorsten Schäfer-Gümbel die SPD. Interims-Fraktionsvorsitzender ist der Abgeordnete Rolf Mützenich.
Auch andere SPD-Politiker plädieren für eine führende Rolle Kühnerts. Die Landeschefin von Schleswig-Holstein, Serpil Midyatli, sagte dem „Spiegel“: „Ein frischer, junger Kopf würde uns guttun.“ Sie sei sicher, „dass Kevin im nächsten Parteivorstand eine herausragende Rolle übernehmen wird“. Der Vize-Chef der nordrhein-westfälischen SPD, Veith Lemmen, sagte dem Magazin: „Kevin hat Fähigkeiten und Ansichten, welche die Bundespartei braucht, er wird ganz vorne mitmischen.“ Der Fraktionsvorsitzende der SPD im bayerischen Landtag, Horst Arnold, wandte in dem Magazin ein, einige Themensetzungen Kühnerts seien nicht sehr zielführend gewesen. Kühnert hatte im Europawahlkampf in einem Interview über eine Kollektivierung großer Unternehmen wie BMW gesprochen. (hmt/has/dpa)
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