Sexismus-Debatte in der Berliner CDU: Tauber: "Geschichten wie diese bekomme ich immer wieder geschildert"
Der Fall Jenna Behrends sei keine Ausnahme, sagt CDU-Generalsekretär Tauber. Die junge Berliner CDU-Politikerin erhebt Sexismus-Vorwürfe gegen Parteichef Henkel.
Der Sexismus-Vorwurf der jungen Berliner CDU-Politikerin Jenna Behrends gegen Landeschef Frank Henkel beschäftigt auch die Parteispitze. "Geschichten wie diese bekomme ich immer wieder geschildert. Aber ohne Nennung von Namen", sagte CDU-Generalsekretär Peter Tauber der "Bild am Sonntag". Dann sei es schwierig, etwas dagegen zu tun. "Umso wichtiger, dass es nun diese Debatte gibt", so Tauber. "Wir brauchen eine größere Sensibilität in allen Bereichen der Gesellschaft, denn Sexismus ist nicht nur ein Problem in der Politik", sagte der CDU-Generalsekretär weiter.
Ähnlich äußerte sich die Vorsitzende der Frauenunion, Annette Widmann-Mauz. Sexismus sei "nirgends akzeptabel", sagte sie der "Bild am Sonntag". "Wir brauchen eine Kultur des Respekts. Frauen sind willkommen in der CDU und wir brauchen mehr", betonte Widmann-Mauz. Staatsministerin Monika Grütters, die nach der Wahlniederlage der Berliner CDU als Nachfolgerin von Henkel gilt, betonte: "Sexismus hat in einer modernen Großstadtpartei keinen Platz."
Die Auslöserin der Debatte, Jenna Behrends, sagte der "Bild am Sonntag": "Ich habe viele positive Reaktionen bekommen. Henkel hat sich bislang noch nicht gemeldet." In einem offenen Brief für die Online-Plattform "Edition F" hatte Behrends unter anderem geschrieben, der Berliner CDU-Landeschef habe sie eine "große süße Maus" genannt und einen Kollegen gefragt: "Fickst du die?" (AFP)