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Ein chinesiches Kampflugzeug vom Typ J-16
© Noel Celis/AFP

38 Kampfflugzeuge im Verteidigungsluftraum: Taiwan beklagt „kriegerisches Verhalten“ durch China

Erst hält Peking zum Nationalfeiertag eine Machtdemonstration ab. Jetzt kommt es zu massenhaften Militärflügen Chinas – auch mit atomwaffenfähigen Bombern.

Die Regierung in Taipeh hat China eine beispiellose Verletzung des taiwanischen Luftraums durch Kampfflugzeuge vorgeworfen. Insgesamt 38 chinesische Militärflugzeuge seien am Freitag und in der Nacht zum Samstag in den Verteidigungsluftraum von Taiwan eingedrungen, erklärte das taiwanische Verteidigungsministerium. Regierungschef Su Tseng-Chang prangerte „kriegerisches Verhalten“ Chinas an, das dem Frieden in der Region schade. China hatte am Freitag zum chinesischen Nationalfeiertag eine große Machtdemonstration seiner Luftwaffe abgehalten.

Unter dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping dringen chinesische Kampfflugzeuge nahezu täglich in den taiwanischen Verteidigungsluftraum (Adiz) ein. Diese Zone umfasst nicht nur den eigentlichen Luftraum, sondern auch Teile der chinesischen Luftüberwachungsgebiete und sogar Teile von Festland-China. Massenhafte Militärflüge Chinas im taiwanischen Adiz waren bislang dennoch selten.

Peking tritt in der Region jedoch immer aggressiver auf. Vergangene Woche waren 24 chinesische Militärflugzeuge in Taiwans Verteidigungsluftraum eingedrungen, nachdem Taiwan sich um den Beitritt zu einem großen Handelsabkommen im Pazifikraum bemüht hatte. Unter den Kampfflugzeugen, die nun in die Adiz-Zone eindrangen, waren auch atomwaffenfähige Bomber des Typs H-6.

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Am Montag hatte sich China empört gezeigt über die Fahrt eines britischen Kampfschiffs durch die Meerenge, die Taiwan vom Festland trennt. Peking beansprucht die Meerenge als seine eigene Wasserstraße, ebenso wie den größten Teil des Südchinesischen Meeres, das für die anderen Länder der Region ebenso wichtig ist.

Taiwan wird von China als Teil der Volksrepublik beansprucht. Taipeh hatte sich 1949 am Ende eines Bürgerkriegs von China losgesagt. Peking betrachtet die demokratisch regierte Insel jedoch bis heute als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll. Präsident Xi ist für seinen Ausspruch bekannt, Taiwans Anschluss an die Volksrepublik sei "unausweichlich".

Vertreter des US-Militärs sprechen mittlerweile offen von der Möglichkeit, dass China seine Drohungen gegen Taiwan in die Tat umsetzen könnte. Der Schutz der Insel ist eines der wenigen Themen, bei denen in Washington parteiübergreifend Einigkeit herrscht. Eine wachsende Zahl westlicher Staaten hat sich zudem den US-Militärübungen zur "Freiheit der Schifffahrt" angeschlossen, um Chinas Ansprüchen auf das Südchinesische Meer und die Straße von Taiwan zu begegnen. (AFP)

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