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Die Synagoge in Wuppertal wurde mit Molotowcocktails beworfen.
© dpa

Antisemitismus: Synagoge in Wuppertal mit Brandsätzen beworfen

In Wuppertal gab es einen versuchten Brandanschlag auf eine Synagoge. Die Polizei nahm einen 18 Jahre alten Verdächtigen fest. Am Dienstagabend versammelten sich rund 250 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung.

Die Synagoge in Wuppertal ist in der Nacht zum Dienstag Ziel eines versuchten Brandanschlags geworden. Drei Männer warfen nach Angaben der Polizei mehrere Molotowcocktails in den Eingangsbereich und flüchteten. Verletzt wurde niemand. Auch die Synagoge wurde nicht beschädigt. In der Nähe nahm die Polizei kurz nach der Tat einen 18 Jahre alten Tatverdächtigen fest.

Die Staatsanwaltschaft Wuppertal teilte mit, der junge Mann sei im Besitz einer aufenthaltsrechtlichen Duldung. Seine Staatsangehörigkeit sei bislang ungeklärt. Gegenüber der Polizei habe er sich als Palästinenser bezeichnet. Den Tatvorwurf selbst habe er bestritten. Im Eingangsbereich des Gebäudes fand die Polizei mehrere zum Teil zerbrochene Flaschen. Zwei mutmaßliche Mittäter waren am Dienstagabend weiter flüchtig.

Am Dienstagabend versammelten sich etwa 250 Menschen zu einer Solidaritätskundgebung vor der Bergischen Synagoge. Die etwa einstündige Versammlung sei friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit. Die Kundgebung stand unter dem Motto „Solidarität mit der jüdischen Kultusgemeinde und Kampf gegen jeden Antisemitismus“. In der vergangenen Woche war die Synagoge bereits von Unbekannten mit dem Schriftzug „Free Palestine“ beschmiert worden.

Bürgermeister: "Wuppertal ist solidarisch mit der Jüdischen Gemeinde"

Vor dem Hintergrund des aktuellen Gaza-Konflikts war es zuletzt bundesweit bei Demonstrationen zu antisemitischen Ausfällen gekommen. In Nordrhein-Westfalen hatten in der Vorwoche vier Männer im sozialen Netzwerk Facebook mit einem Anschlag auf die als Kulturinstitut genutzte Alte Synagoge in Essen gedroht. Sie wurden festgenommen.

Mit Blick auf den Gaza-Konflikt hat die nordrhein-westfälische Polizei den Schutz jüdischer und israelischer Objekte nochmals erhöht. Man habe „qualitativ hohe Schutzmaßnahmen“ für die Synagoge getroffen, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Polizei. Eine Überwachung des Gebäudes rund um die Uhr gebe es jedoch nicht.

Die Landesregierung verurteilte den Anschlag scharf. „Es handelt sich um eine feige und hinterhältige Tat. Gewalt und Antisemitismus sind durch nichts zu rechtfertigen“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD). Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung (CDU) erklärte: „Wir sind zutiefst beschämt über den feigen Brandanschlag auf unsere Bergische Synagoge. Wuppertal ist solidarisch mit der Jüdischen Gemeinde.“ (dpa)

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