Am 9. Januar: Südkorea und Nordkorea vereinbaren Gespräche
Die vorsichtige Annäherung mündet in einem konkreten Treffen: Am Dienstag wollen hochrangige Vertreter der verfeindeten Staaten miteinander reden.
Trotz des verschärften Konflikts um das nordkoreanische Atomprogramm haben sich Süd- und Nordkorea auf ihre ersten offiziellen Gespräche seit zwei Jahren einigen können. Nordkorea habe den Vorschlag Südkoreas akzeptiert, sich am nächsten Dienstag im Grenzort Panmunjom zu treffen, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul am Freitag mit. Es soll vor allem um eine Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang im Februar, aber auch allgemein um die Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen gehen. Wer auf beiden Seiten an den Gesprächen teilnimmt, war zunächst unklar.
Die Einigung folgte auf Entspannungssignalen aus Nordkorea in Richtung des Südens. Machthaber Kim Jong Un hatte in seiner Neujahrsansprache am Montag angeboten, eine Delegation zu den Spielen vom 9. bis zum 25. Februar in der grenznahen südkoreanischen Provinz Gangwon zu schicken und Gespräche darüber zu führen.
Die Regierung in Seoul hatte daraufhin ein Treffen auf hoher Ebene - möglichst mit Vertretern im Minister- oder Vizeministerrang - vorgeschlagen. Nach Angaben Südkoreas stimmte Nordkorea jetzt in einem Schreiben im Namen des Vorsitzenden des Komitees für die friedliche Wiedervereinigung des Vaterlandes, Ri Son Kwon, an Vereinigungsminister Cho Myoung Gyon dem Vorschlag zu.
Trump und Moon verschieben Manöver wegen Olympia
Einen Tag zuvor hatten US-Präsident Donald Trump und der südkoreanische Präsident Moon Jae In vereinbart, gemeinsame Militärmanöver beider verbündeten Länder wegen der Olympischen Winterspiele zu verschieben. US-Verteidigungsminister James Mattis sprach vor Journalisten von einem Schritt der „Konfliktentschärfung“. Er deutete zugleich an, dass die regulären Frühjahrsmanöver erst kurz nach den Paralympischen Winterspielen in Pyeongchang beginnen sollen, die im März auf die Olympischen Spiele folgen. Die Manöver lösen regelmäßig Protest aufseiten des isolierten kommunistischen Regimes in Nordkorea aus, das den USA Angriffsvorbereitungen unterstellt. Washington und Seoul bestreiten das.
Nach dem jüngsten Test einer neuen nordkoreanischen Interkontinentalrakete hatte der UN-Sicherheitsrat erst vor Weihnachten die Sanktionen gegen das Land nochmals verschärft. Pjöngjang hatte angegeben, mit der Rakete das gesamte US-Festland erreichen zu können.
Trump hatte noch am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter in Richtung Kim Jong Un gedroht: „Wird jemand aus seinem verarmten und ausgehungertem Regime ihn bitte darüber informieren, dass auch ich einen Atomwaffenknopf habe“. Nordkoreas Machthaber hatte in seiner Rede vom Montag seinerseits den USA gedroht, dass sein „Atomwaffenknopf immer auf seinem Schreibtisch“ sei. (dpa)