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TV-Schirm in Südkorea mit Bildern von Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un (r) und US-Präsident Donald Trump
© dpa/AP/Ahn Young-Joon

US-Präsident kontert Kim Jong Un: "Mein Atomwaffenknopf ist viel größer als seiner"

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un droht an Neujahr mit dem Atomwaffenknopf auf seinem Schreibtisch. Das lässt US-Präsident Trump nicht lange auf sich sitzen - und reagiert wie gewohnt per Twitter.

Im Atomstreit mit Nordkorea hat US-Präsident Donald Trump seine Rhetorik gegen Staatschef Kim Jong Un verschärft und mit dem Atomwaffenknopf gedroht. Kim habe just erklärt, dass sein "Atomwaffenknopf immer auf seinem Schreibtisch" sei, schrieb Trump am Dienstagabend (Ortszeit) auf Twitter. "Wird jemand aus seinem verarmten und ausgehungertem Regime ihn bitte darüber informieren, dass auch ich einen Atomwaffenknopf habe", so der US-Präsident. "Aber er ist viel größer & mächtiger als seiner, und mein Knopf funktioniert!"

In seiner Neujahrsansprache am Montag hatte Kim gesagt, der "Atomwaffenknopf" befinde sich immer auf seinem Schreibtisch. Die gesamte USA seien in Reichweite nordkoreanischer Atomwaffen. "Das ist Realität, keine bloße Drohung."

Die amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley hatte Nordkorea zuvor vor einem weiteren Raketentest gewarnt. "Wir hören Berichte, dass Nordkorea möglicherweise einen weiteren Raketentest plant" sagte Haley am Dienstag in New York. "Ich hoffe, das wird nicht passieren. Aber falls es doch passiert, müssen wir noch härtere Maßnahmen gegen das nordkoreanische Regime ergreifen", so Haley. Die USA würden niemals eine Atommacht Nordkorea akzeptieren.

Nach dem jüngsten Test einer neuen Interkontinentalrakete durch Nordkorea Ende November hatte der UN-Sicherheitsrat erst vor Weihnachten die Sanktionen gegen das Land noch mal verschärft. Unter anderem wird die Lieferung von Mineralölerzeugnissen wie Benzin, Diesel und Schweröl an Nordkorea danach weiter begrenzt. Pjöngjang hatte angegeben, mit der Hwasong-15 genannten Rakete das gesamte Festland der USA erreichen zu können.

USA sieht Gesprächsangebot skeptisch

In seiner Neujahresansprache hatte Kim Jong Un allerdings nicht nur einen Einsatz von Atomwaffen angedroht, sondern gegenüber Südkorea auch Dialogbereitschaft signalisiert. So deutete er an, sein Land könne an den Olympischen Winterspielen im Februar im südkoreanischen Pyeongchang teilnehmen.

Südkorea schlug daraufhin Gespräche auf hoher Ebene am 9. Januar vor. Der südkoreanische Vereinigungsminister Cho Myoung Gyon sagte, dabei könne über die Winterspiele gesprochen werden, aber auch über andere Themen zur Verbesserung der bilateralen Beziehungen.

Die USA machten allerdings rasch deutlich, dass sie wenig von dieser Initiative erwarten. "Wir werden die Gespräche nicht ernst nehmen, wenn sie nichts unternehmen, um alle Atomwaffen in Nordkorea zu verbannen", sagte die UN-Botschafterin Haley. In Nordkorea sei ein "sehr rücksichtsloses Regime" an der Macht. "Wir glauben nicht, dass wir ein Heftpflaster brauchen, und wir glauben nicht, dass wir lächeln und ein Foto machen müssen", sagte Haley. Die USA würden eine nukleare Aufrüstung Pjöngjangs "niemals akzeptieren".

Trump hatte mit Blick auf mögliche Gespräche zwischen Süd- und Nordkorea am Dienstag zunächst geschrieben: "Vielleicht ist das eine gute Nachricht, vielleicht nicht - wir werden sehen."

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