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Der Parteichef und seine Generalsekretärin: Katarina Barley und Sigmar Gabriel.
© John MACDOUGALL/AFP
Update

K-Frage bei den Sozialdemokraten: SPD will Kandidaten erst im Januar benennen

Nach Angela Merkels Ankündigung einer vierten Kanzlerkandidatur war erwartet worden, dass die SPD mit einem eigenen Kandidaten bald nachziehen wird. Doch die lässt sich nicht drängen.

Die SPD will ihren Kanzlerkandidaten erst Ende Januar auf einer Vorstandsklausur bestimmen. Es bleibe damit bei dem verabredeten Fahrplan, sagte SPD-Generalsekretärin Katarina Barley bei einer Pressekonferenz am Montag. "Dass Angela Merkel wieder kandidieren werde, war ja klar", sagte Barley. Warum also solle die SPD jetzt ihren Fahrplan ändern. Ende Januar werde in Nauen der Kandidat benannt. Nur wenn es mehrere Kandidaten gebe, werde es zu einer Urwahl kommen. Sie gehe aber nicht davon aus, sagte Barley. Jede weitere Nachfrage wehrte sie mit Hinweis auf den Fahrplan ab.

Im Gespräch für die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl 2017 sind Parteichef Sigmar Gabriel und der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz.

Nach der Ankündigung von Angela Merkel zur erneuten Kandidatur am Sonntag, noch einmal für die CDU ins Rennen zu gehen, war erwartet worden, dass die SPD mit einem Kandidaten bald nachziehen werde. Eine Entscheidung vor Weihnachten galt als wahrscheinlich. In Berlin kamen Präsidium und Parteivorstand der Sozialdemokraten am Montag zusammen.

Noch am Morgen hatte SPD-Vize Ralf Stegner am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“gesagt, dass seine Partei bei der Kür eines Kanzlerkandidaten nicht unter Druck sei. "Was wir tun und wie wir es tun und wann wir es tun, darüber werden wir jetzt beraten, ohne Sturzgeburten zu veranstalten". Stegner ergänzte: "Wie sollen wir in Zugzwang sein, wenn das, was wir erwartet haben, eintritt?" Eine Entscheidung werde aber "bald kommen".

Die Frage, ob sich SPD noch in diesem Jahr auf einen Kanzlerkandidaten festlegen werde, beantwortete Stegner nicht konkret. "Das wird nicht ewig dauern", sagte er.

Schon am Sonntag gab es Forderungen an Gabriel, seine Pläne zu offenbaren. (mit dpa)

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