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Der spanische Ministerpräsident Rajoy hat das umstrittene Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien scharf verurteilt.
© dpa/ Geert Vanden Wijngaert

Nach dem Unabhängigkeitsreferendum: Spaniens Regierungschef spricht mit Parteien über Katalonien

Tausende Menschen haben am Montag in Katalonien gegen die Polizeigewalt während des Unabhängigkeitsreferendums protestiert. Ministerpräsident Rajoy will indes mit den Parteien über Katalonien sprechen.

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy will nach Regierungsangaben zusammen mit anderen Parteien auf die Katalonien-Krise reagieren. Bei Treffen mit Vertretern der Sozialisten und dem liberalen Bündnis Ciudadanos habe er sich für deren Vorschläge offengezeigt, hieß es in einer am Montagabend veröffentlichten Regierungserklärung. Aus Sicht des Konservativen Rajoy war das Referendum über eine Unabhängigkeit der wohlhabenden Region illegal.

Die Zentralregierung hatte Tausende Polizisten in die Region geschickt, um die Abstimmung zu verhindern. Der Einsatz von Schlagstöcken und Gummigeschossen stieß auch international auf Kritik. Nach Angaben der Regionalregierung stimmten 90 Prozent für eine Loslösung Spaniens. Sie will deswegen die Bemühungen für eine Abspaltung vorantreiben.

Tausende demonstrieren gegen Polizeigewalt

Tausende Menschen haben am Montag in Barcelona und anderen Städten der spanischen Region Katalonien gegen die Polizeigewalt während des umstrittenen Unabhängigkeitsreferendums protestiert. Nach Angaben der Polizei gingen allein in Barcelona rund 15.000 Menschen auf die Straße. Die Demonstranten, darunter viele Studenten, schwenkten katalanische Flaggen und hielten Schilder hoch, auf denen sie mehr Demokratie forderten. In Anspielung auf die frühere Diktatur in Spanien skandierte die Menge: "Das war unter Franco die Regel."

Die spanische Polizei war am Sonntag teils mit massiver Gewalt gegen das Referendum vorgegangen. Polizisten schlossen Wahllokale, beschlagnahmten Abstimmungsunterlagen und hinderten Menschen teilweise mit Schlagstöcken und Gummigeschossen an der Stimmabgabe. Nach katalanischen Angaben mussten sich mehr als 840 Menschen wegen der Polizeieinsätze medizinisch behandeln lassen. Dutzende Gewerkschaften und andere Organisationen riefen aus Protest gegen den Polizeieinsatz für Dienstag zu einem Generalstreik in Katalonien auf.

Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte das harte Vorgehen gerechtfertigt. Die Verantwortung für die Gewalt vom Sonntag liege "einzig und ausschließlich bei denen, die für den Bruch mit der Legalität und der Koexistenz geworben haben". Er kündigte an, eine Unabhängigkeitserklärung mit allen Mitteln zu verhindern. 90 Prozent der Wähler in Katalonien hatten laut Regionalregierung für die Loslösung der Region von Spanien gestimmt. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben der Regionalregierung bei 42 Prozent. (Reuters, dpa)

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