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Der bayerische Ministerpräsident Söder will dem Gendern an Unis in seinem Land Einhalt gebieten.
© Wolfgang Rattay/Reuters

„Bayern ist ein Freistaat und kein Belehrungsstaat“: Söder sagt dem Gendern an Unis den Kampf an

Respektvolle Sprache, aber ohne Sternchen: Gendern ist Markus Söder ein Dorn im Ohr. Deshalb lässt Bayerns Ministerpräsident die Leitfäden an Unis überprüfen.

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat ein entschlossenes Vorgehen gegen Gender-Sprachregelungen an bayerischen Universitäten angekündigt. „Es kann nicht sein, dass Studenten möglicherweise eine schlechtere Bewertung bekommen, nur weil sie keine Gendersternchen verwenden“, sagte der CSU-Vorsitzende der „Augsburger Allgemeinen“. „Das geht nicht, Bayern ist ein Freistaat und kein Belehrungsstaat“, betonte Söder.

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Zwar sollten alle darauf achten, Sensibilität und Respekt in der Sprache zu zeigen, sagte Söder. „Es geht aber nicht, dass Sprache am Ende verordnet wird. Es kann nicht sein, dass wir eine Art Gendergesetz oder Genderstrafzettel bekommen.“

Er sehe spezielle Sprachleitfäden an Universitäten kritisch und habe den Bayerischen Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) „gebeten zu überprüfen, was es da so alles gibt“, sagte der Ministerpräsident.

[Lesen Sie hier zudem Gedanken über das Gendern: Raus aus dem Sprachkorsett! (T+)]

Bereits auf dem CSU-Parteitag in Nürnberg am vergangenen Samstag hatte sich Söder kritisch zum Thema Gendern geäußert. „Wir als CSU akzeptieren kein Gender-Gesetz und keine Gender-Strafzettel“, sagte er. Den Grünen warf Söder diesbezüglich eine „Belehrungs- und Umerziehungsmoral“ vor und nannte die Gender-Debatte als Beispiel dafür. Allerdings hatte Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock kürzlich im TV-Triell mit Laschet und Scholz betont, den Menschen beim Gendern keine Vorschriften machen zu wollen.

An etlichen Hochschulen in Deutschland sind Leitfäden zur gendergerechten Sprache seit vielen Jahren etabliert. So sollen Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen und Frauen sprachlich sichtbar gemacht werden. (dpa, AFP)

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