Karl Lauterbach über Mordaufrufe: „Seit Tagen wird im Netz dazu aufgerufen, mich zu erschlagen“
In der Coronavirus-Pandemie wurde Karl Lauterbach für manche zur Hassfigur. Jetzt schildert der SPD-Gesundheitspolitiker neue massive Anfeindungen.
Schon vor der Coronavirus-Pandemie erhielt der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach Drohungen. In den vergangenen anderthalb Jahren wurde der stete Mahner für manche dann zur absoluten Hassfigur. Die Anfeindungen gegen hatte er wiederholt öffentlich gemacht.
Jetzt berichtet der 58-Jährige auf Twitter über einen aktuellen Mordaufruf. „Seit Tagen wird im Netz erneut dazu aufgerufen, mich zu erschlagen. Es ist absolut inakzeptabel, dass so etwas nicht sofort gelöscht werden muss.“ Man dürfe sich nicht an Mordaufrufe in der Politik gewöhnen, schreibt Lauterbach, der eine Anzeige ankündigt.
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Zuletzt hatte Lauterbach Ende September in der „Bild“-Zeitung von den Anfeindungen gegen sich berichtet. „Ich erhalte jeden Tag Beleidigungen, Drohungen, oft auch Morddrohungen. Das geht so weit, dass genau beschrieben wird, auf welche Art und Weise ich zu Schaden kommen oder sterben soll“, sagte der SPD-Gesundheitsexperte.
Die Drohungen kämen in Papierform, auf Twitter, Facebook und Instagram. Lauterbach sagte: „Auch im Netzwerk Telegram, das ich selbst nicht nutze, kursieren Gewaltaufrufe gegen mich. Ich möchte das gar nicht alles lesen. Das Übelste lasse ich routinemäßig durch Mitarbeiter zur Anzeige bringen, meist in Sammelverfahren.“
Auch in der Öffentlichkeit sei er ebenfalls Drohungen und Schmähungen ausgesetzt, am Wahlkampfstand, sogar im Restaurant. „Deshalb habe ich Personenschutz. Ohne das BKA und teilweise die Landespolizeien wäre er nicht in der Lage gewesen, so wie sonst am Wahlkampf teilzunehmen und Bürger zu treffen. Über die Anfeindungen im Wahlkampf hatte er auch im Gespräch mit dem Tagesspiegel berichtet. (Tsp)