Reaktionen auf Schüsse in München: Seehofer: "Schwerer Schicksalsschlag für alle in ganz Bayern"
Nach der Schießerei in München drücken Politiker aus der ganzen Welt ihre Solidarität aus und sichern Unterstützung zu. Seehofer kündigte einen Trauerakt im bayerischen Landtag an.
Nach der Bluttat von München hat der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) einen Trauerakt im bayerischen Landtag angekündigt. Die Trauerfeier finde am Sonntag kommender Woche statt, sagte Seehofer. Aus Respekt vor den neun Todesopfern und ihren Angehörigen sagte die Landesregierung den Festakt zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele am Montag ab.
Bis kommenden Sonntag werden Mitglieder der Landesregierung nach Seehofers Angaben zudem an keinerlei Festveranstaltungen teilnehmen. Am Samstagnachmittag will der Ministerpräsident gemeinsam mit mehreren Ministern eine Gedenkminute am Tatort in München abhalten. Seehofer sprach von einem "schweren Schicksalsschlag für alle in ganz Bayern".
Die weltweiten Reaktion zeigten, "wir sind in unserer Trauer in diesen schweren Stunden nicht allein". Nach dem Angriff in einem Regionalzug nahe Würzburg seien "wieder unschuldige, arglose Menschen einer Gewalttat zum Opfer gefallen". Seehofer dankte für "die Solidarität und das Mitgefühl, das wir weltweit erfahren haben".
Das gebe Trost und Kraft. "Jetzt gilt es, den Hintergrund der Morde schnellstmöglich aufzuklären." Weiter erklärte Seehofer: "Wir müssen alles dafür tun, um unsere Sicherheit zu verteidigen." In einer Sondersitzung des bayerischen Kabinetts am Samstag solle darüber beraten werden, "welche Folgerungen aus diesem Anschlag zu ziehen sind".
In einem Gespräch mit der Funke MedienGruppe vor dem Anschlag forderte Seehofer einen stärkere Kontrolle der Flüchtlinge. Er wolle keinen Generalverdacht aussprechen: „Aber wir müssen Zuwanderer in Deutschland stärker kontrollieren und überwachen“, sagte der bayerische Ministerpräsident den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben). „Wir müssen uns sicher sein, dass keine Verbindungen zum 'Islamischen Staat' bestehen“, unterstrich Seehofer.
Bundeskanzlerin Angela Merkel lobt die Hilfsbereitschaft der Münchner in der Tatnacht, in der viele ihre Wohnungen Fremden zur Verfügung stellten. "In dieser Freiheit und Mitmenschlichkeit liegt unsere größte Stärke", sagt Merkel nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts in Berlin.
Am Sonnabend äußerte sie sich in einer Pressekonferenz. "Wir alle trauern mit schweren Herzen um die, die nie mehr zu ihren Familien zurückkehren werden", sagte Merkel. "Den Familien und Angehörigen möchte ich sagen: Wir teilen ihren Schmerz, wir denken an sie. Wir leiden mit Ihnen."
Michael Müller bezeichnet Schießerei als "schreckliche Tragödie"
Am Morgen hat sich auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) zu den tödlichen Schüssen in München geäußert. Er bezeichnete die Schießerei von München als "schreckliche Tragödie" und warnte zugleich vor voreiligen Spekulationen zu den Hintergründen. Bereits in der Nacht hatte Innensenator Frank Henkel (CDU) Stellung genommen. Der Regierende Bürgermeister erklärte: "Die Berlinerinnen und Berliner und der gesamte Berliner Senat sind tief betroffen über die grausamen Ereignisse, die München bis ins Mark getroffen haben. Wir sind in diesen Stunden den Menschen in der bayrischen Landeshauptstadt besonders verbunden. Berlin steht an der Seite Münchens. Jetzt müssen diese schreckliche Taten vollständig aufgeklärt werden, und ich bin sicher, daß die Polizei dabei so sorgfältig arbeitet wie in der vergangenen Nacht. Die Münchner Polizei und alle Sicherheits- und Rettungskräfte haben sich durch ihr professionelles Vorgehen in einer schwierigen Einsatzlage ein besonders Lob verdient. Im Moment verbietet es sich, irgendwelche voreiligen Schlüsse zu den Hintergründen und zum Motiv des Täters zu ziehen. Erkenntnisse dazu können nur die jetzt laufenden Ermittlungen bringen. Ich hoffe, dass es München schnell gelingen wird, in das Leben einer städtischen Normalität zurückzufinden. Beeindruckt bin ich davon, dass die Münchner und ihre Gäste in den Stunden des Schreckens zusammengerückt sind und durch die Stadt eine Welle der Hilfsbereitschaft gegangen ist.
Und auch jetzt gilt: dieser Wahnsinn von München darf nicht zur Folge haben, dass Angst und Schrecken unsere freiheitliche Gesellschaft dominieren. Wir lassen uns nicht von der Furcht beherrschen, sondern müssen gemeinsam zusammenstehen, wachsam bleiben und jeder Form von Gewalt die Stirn bieten."
Henkel: "Wir sind jetzt alle Münchner"
In Berlin äußerte sich Innensenator Frank Henkel zu den Ereignissen in München. "Es sind albtraumhafte Nachrichten, die wir aus München erhalten. Ich bin tief bestürzt angesichts dieser unfassbaren Tragödie, die offenbar zahlreiche Opfer gefordert hat", sagte er.
Henkel betonte, wie wichtig es sei, "die Einsatzkräfte ihre schwierige Arbeit machen zu lassen". "Jetzt ist nicht die Stunde der Spekulationen, sondern die Stunde der Polizei", sagte er. Er habe seinen bayerischen Amtskollegen jede erdenkliche Hilfe aus Berlin angeboten. "Wir sind jetzt alle Münchner", sagte Henkel.
Auch Sportler drückten ihr Mitgefühl aus. Die dreifache Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch twitterte: „Der Terror ist noch näher als wir alle dachten! Meine Gedanken sind in #München“, sie setzte ein weinendes Emoji dazu. „Ich bin so erschüttert und immer noch sprachlos... #München #erstmalalleBekanntenanrufen #inGedankenbeieuch“, schreibt Tennisprofi Sabine Lisicki und fügt ein gebrochenes Herz an.
Gauck zeigt sich zutiefst entsetzt
Bundespräsident Joachim Gauck hat sich entsetzt über die Ereignisse in München geäußert. "Der mörderische Angriff in München entsetzt mich zutiefst", erklärte Gauck am Freitagabend in Berlin. "In Gedanken bin ich bei allen Opfern und bei allen, die um einen geliebten Menschen trauern oder fürchten." Er fühle sich allen verbunden, "die im Einsatz sind, um Menschen zu schützen und Leben zu retten", teilte der Bundespräsident weiter mit.
Vize-Kanzler Sigmar Gabriel äußerte sich bestürzt zum Attentat in München und lobte gleichzeitig die Arbeit der Polizei in der bayerischen Landeshauptstadt. „Schockierende Nachrichten aus München“, schrieb der SPD-Chef am Freitagabend bei Twitter. „Gedanken sind bei den Opfern. Jetzt keine Spekulationen.“ Die Polizei München leiste großartiges, schrieb er weiter.
Steinmeier dankt europäischer und internationaler Unterstützung
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte: „Mit Entsetzen verfolgen wir die Nachrichten aus München. Noch sind die Hintergründe dieser abscheulichen Tat nicht vollständig geklärt, noch haben wir widersprüchliche Hinweise. Aber schon jetzt ist klar, dass wir Tote und viele Verletzte zu beklagen haben. In Gedanken sind wir heute Abend bei allen Betroffenen, ihren Angehörigen und Freunden. Die Einsatzkräfte vor Ort tun gegenwärtig alles Menschenmögliche, um Leben zu retten und weitere Gefahren abzuwehren. In der letzten Stunde haben uns viele Solidaritätsbekundungen aus aller Welt erreicht. Es tut in diesen Stunden gut zu wissen, dass unsere europäischen Freunde und unsere internationalen Partner an unserer Seite stehen."
Die Bundesregierung hatte sich zuvor auf Facebook mit einer ersten Reaktion auf die Schießerei gemeldet. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern des schrecklichen Angriffs in München", teilte die Bundesregierung am Freitagabend mit. "Bitte haben sie Verständnis dafür, dass wir keine voreiligen Stellungnahmen und Spekulationen abgeben wollen und können."
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ordnete bundesweite Trauerbeflaggung an. An allen Dienstgebäuden des Bundes sollten damit am Samstag die Flaggen auf halbmast gesetzt werden. Dies geschehe als "Zeichen der Anteilnahme nach der abscheulichen Gewalttat in München", teilte das Bundesinnenministerium über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. De Maizière brach wegen der Tat eine USA-Reise ab. Anders als zunächst geplant, fliegt der Bundesinnenminister zunächst nicht nach München. De Maizière werde am Samstagmorgen in Berlin mit den Chefs von Bundeskriminalamt, Bundespolizei, Bundesnachrichtendienst und dem Bundesamt für Verfassungsschutz zusammenkommen, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AFP.
Unionsfraktionschef Volker Kauder warnt vor einer Ausbreitung von Hass und Gewalt. Noch sei nicht bekannt, was den Attentäter zu den Morden getrieben habe. "Unabhängig davon, was seine Motive waren und wie sich seine persönliche Disposition darstellt, müssen wir aber noch mehr darauf achten, dass sich Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft generell nicht weiter ausbreiten."
Der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses, Ralf Wieland, erklärte: "Das Blutbad vom gestrigen Abend in München schockiert mich zutiefst. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer, denen ich mein aufrichtiges Beileid aussprechen möchte. Den Verletzten wünsche ich eine schnelle Genesung. Mein Dank gilt der Polizei in München, die einen schwierigen Einsatz zu bewältigen hatte."
Der baden-württembergische Innenminister und CDU-Vize Thomas Strobl sagte: "Die schrecklichen Ereignisse in München machen mich tief betroffen. Diese menschenverachtende Tat ist nicht in Worte zu fassen. All unsere Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten, ihren Familien und Freunden. Die Stadt München und ihre Bürger wurden vergangene Nacht vor eine außerordentliche Belastungsprobe gestellt. Gerade in diesen schweren Stunden müssen wir als Gemeinschaft auch ein Signal des Zusammenhalts senden. Wir alle sind jetzt München. Die Welle der Solidarität, die die Münchner gestern gezeigt haben, als sie ihre Türen öffneten und Gestrandeten einen Schlafplatz anboten, war überwältigend. Baden-Württemberg hat Bayern gleich gestern Abend mit Spezialeinsatzkräften der Polizei vor Ort unterstützt. Diese sind inzwischen auf der Rückfahrt. Wir haben darüber hinaus auch alle Unterstützung angeboten, die Bayern in der Folge benötigt. Konkret können die bayerischen Freunde im weiteren Verlauf auf unsere Kriseninterventionsteams zurückgreifen. Diese menschenverachtende Attacke unterstreicht: Es ist absolut notwendig, alles menschenmögliche für die Sicherheit der Menschen zu tun. Eine 100prozentige Sicherheit kann es in unserer freien Gesellschaft aber nicht geben. In Baden-Württemberg waren alle Dienststellen fortlaufend über den Verlauf der Lage informiert und sensibilisiert. Entsprechende Kräfte standen in Rufbereitschaft zur Verfügung. Wir hatten bereits eine abstrakte hohe Terrorgefahr. Deshalb sind die Sicherheitsbehörden in Baden-Württemberg entsprechend weiterhin äußerst wachsam und gehen jedem Hinweis nach. Und klar ist auch: Wir sind entschlossen, den Kampf gegen Terror jeglicher Art aufzunehmen. Wir sind entschlossen unsere Freiheit zu verteidigen. Wir sind eine wehrhafte Demokratie! Wir lassen uns unsere Freiheit nicht nehmen! Der Terror wird nicht gewinnen."
Anteilnahme auch aus dem Ausland
Auch US-Präsident Barack Obama sagte unmittelbar nach der Schießerei die Hilfe seines Landes zu. Er ließ sich über die Ereignisse in München auf dem Laufenden halten. "Deutschland ist einer unserer engsten Verbündeten, also bieten wir all die Unterstützung an, die sie bei der Bewältigung dieser Lage nötig haben können", sagte Obama. Die wahrscheinliche Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten, Hillary Clinton, verurteilte die Tat auf Twitter. „Wir stehen zu unseren Freunden in Deutschland, während sie die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.“ Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump sprach auf Facebook sein Mitgefühl aus. "Unsere Gebete sind bei allen, die die schrecklichen Terrorattacken in München getroffen haben. Das kann nicht weitergehen. Terrorismus bedroht das Leben aller zivilisierten Menschen und wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um ihn von unseren Küsten fernzuhalten.
Der französische Präsident François Hollande richtete am Freitagabend eine "persönliche Unterstützungsbotschaft" an Kanzlerin Merkel, wie in Paris mitgeteilt wurde. Später verurteilte er den "terroristischen Angriff" in München als "neuerliche schändliche Tat". Deutschland könne auf die Freundschaft und Kooperation Frankreichs zählen.
Frankreichs Premierminister Manuel Valls twitterte:
Frankreich Außenminister Jean-Marc Ayrault betonte angesichts des Attentats in München seine Verbundenheit mit Deutschland. „Solidarität mit Deutschland, das in diesem Augenblick einer schweren Prüfung unterzogen wird“, schrieb Ayrault am Freitagabend auf Twitter. Der französische Präsident François Hollande richtete eine "persönliche Unterstützungsbotschaft" an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), wie in Paris mitgeteilt wurde.
Großbritanniens Außenminister Boris Johnson teilte über Twitter mit, dass er seinem Kollegen sein Beileid ausgesprochen habe.
Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras rief dazu auf, gegen Gewalt in Europa vorzugehen. „Wir dürfen es nicht zulassen, dass Gewalt zur Zukunft Europas wird. In diesen schweren Zeiten stehen wir solidarisch an der Seite der Deutschen“, schrieb Tsipras auf Twitter. Auch der griechische Staatspräsident Prokopis Pavlopoulos zeigte sich entsetzt, berichtete der Radiosender Athina 984 am Samstag. Über den deutschen Botschafter in Athen ließ er Bundespräsident Joachim Gauck sein Beileid für die Opfer und die Hinterbliebenen übermitteln.
Auch Russlands Präsident Wladimir Putin übermittelte den Deutschen sein tiefes Mitgefühl. Das Staatsoberhaupt habe eine Mitteilung an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) kondoliert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Samstag in Moskau. Putin fühle nach der Tragödie, die Menschenleben gekostet habe, mit den Deutschen. Der Kremlchef wünsche den Verletzten schnelle Genesung.
Iran hat den Anschlag von München scharf verurteilt. „Wir trauern mit dem deutschen Volk und der Regierung und verurteilen die Ereignisse in München“, sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Samstag. Terrorismus und das Töten von unschuldigen Menschen seien ein „Schandfleck der heutigen Zeit“, der, egal wo und in welcher Form, gemeinsam bekämpft werden müsse, sagte er nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA.
Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte hat Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Telefongespräch alle notwendige Hilfe angeboten. „Normale Menschen wurden beim Einkaufen oder Arbeiten an einem normalen Freitagabend brutal ermordet oder verwundet“, heißt es in der Erklärung vom Samstag. „Wir denken an sie und ihre Angehörigen.“
Auch Sportwelt bestürzt über Anschlag in München
Nach dem Anschlag in München hat auch die Sportwelt mit großer Betroffenheit und tiefer Anteilnahme reagiert. „Trauer, Mitgefühl, Fassungslosigkeit. Der FC Bayern München ist in Gedanken bei allen Betroffenen“, schrieb der deutsche Fußball-Rekordmeister am Freitagabend beim Kurznachrichtendienst Twitter. Der neue Trainer Carlo Ancelotti reagierte bestürzt. „Sehr traurig... Unverständlich... Mein tiefes Mitgefühl mit den Opfern und Ihren Familien“, teilte der Italiener mit.
„Betet für München“, bat Weltmeister Jérôme Boateng. Er sei traurig, solche Nachrichten zu hören, erklärte Bayern-Profi Javí Martinez. „Es muss jetzt aufhören“, schrieb der Spanier. Auch Mannschaftskollege und Landsmann Juan Bernat äußerte seine Betroffenheim und sein Mitgefühl für die Betroffenen.
Der Investor des Fußball-Zweitligisten 1860 München, Hasan Ismaik, reagierte „schockiert und fassungslos“. Er schrieb: „Ich wünsche Euch viel Kraft in diesen schweren Stunden.“ Vom bayerischen Fußball-Bundesligisten FC Augsburg hieß es: „Wir sind fassungslos.“
Tennisspielerin Angelique Kerber schrieb, ihre Gedanken seien in München. Aus den USA erklärte Tennisspielerin Sabine Lisicki: „Ich bin so erschüttert und immer noch sprachlos.“ Von der Tour de France aus meldete sich Radprofi Tony Martin. Er sei so traurig, davon zu hören, was passiert sei. „Meine Gedanken sind in Deutschland“, twitterte der Zeitfahr-Spezialist.
Ski-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch schrieb, sie sei in Gedanken bei den Opfern, ihren Familien und Freunden. Skispringer Severin Freund zeigte sich „entsetzt und verstört“ und fügte - offenbar mit Blick auf die beginnende Debatte über Hintergründe - hinzu: „Für alles andere ist dann Zeit, wenn mehr über die Umstände bekannt ist, alles andere ist zutiefst respektlos.“
"Die Gefahr ist schon lange real"
Die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, reagierte mit Entsetzen. „Die Gefahr ist schon lange real. Spätestens jetzt ist der Terror ist mitten unter uns“, sagte die frühere Präsidentin des Zentralrats der Juden dem Tagesspiegel. Sie mahnte, nach der Phase des Schocks und des Entsetzens müsse sich die deutsche Gesellschaft auf ihre Stärken besinnen, „was wir tun können und müssen, um unsere Art zu leben zu bewahren“. Gleichzeitig müssten all jene entschlossen bekämpft werden, „die uns für unsere Werte hassen, die unsere Freiheit und unsere Demokratie zerstören wollen“. Jede Art von Terror richte sich immer gegen die gesamte freie Welt und deren Werte. Dem müsse ein Bekenntnis zu „liberalen Überzeugungen“ entgegengesetzt werden.
Von der Politik forderte Knobloch ein konsequentes Vorgehen gegen Extremisten, die sich politisch oder religiös radikalisieren. „Polizei und Sicherheitskräfte müssen endlich alle zur Verfügung stehenden Mittel der Prävention und der Fahndung an die Hand bekommen, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen – das ist die voranginge Aufgabe des Staates und allen staatlichen Handelns.“ Und es brauche ein tiefgreifendes Umdenken. „Man war blind gegenüber den antidemokratischen und illiberalen Einstellungen, die sich immer stärker und greifbarer verbreiten – mitten unter uns.“ Es brauche deshalb dringender denn je eine „gesamtgesellschaftliche Wehrhaftigkeit“.
Komiker Oliver Pocher wundert sich über die Berichterstattung und lobt den Pressesprecher der Münchner Polizei: „Viele offene Fragen = viel Sendezeit! Komische Logik... Nur der Pressesprecher der Polizei #München ist eine zuverlässige Quelle!“ Und Carlo Ancelotti, der neue Trainer des FC Bayern München, schreibt: „Sehr traurig... Unverständlich... Mein tiefes Mitgefühl mit den Opfern und Ihren Familien #München“.
Der estnische Staatspräsident Toomas Hendrik Ilves sagte, er fühle mit dieser wunderschönen Stadt, in der er fast ein Jahrzehnt gelebt habe und wo sein Sohn geboren sei, schrieb er auf Twitter und ergänzte: „Schrecklich.“ Ilves hatte in den 1980er Jahren vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion als Journalist für Radio Free Europe in der bayerischen Landeshauptstadt gearbeitet. „Meine persönliche Verbindung ist Weißwurst und Weißbier. Ich hatte eine tolle Zeit in Deutschland“, sagte er einmal der Deutschen Presse-Agentur in einem Interview.
(TSP mit dpa/AFP)
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