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Im Widerstreit über das Flüchtlingsthema vereint: Angela Merkel und Horst Seehofer.
© AFP Photo/Tobias Sschwarz

Casdorffs Agenda: Schicksalswoche für Europa

Bitter ernst: Merkel und Seehofer müssen jetzt auf Wolfgang Schäuble hören, um die Einheit Europas zu retten. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Eine Schicksalswoche für Europa. Und alles hängt von zwei Deutschen ab: Angela Merkel und Horst Seehofer. Die beiden Vorsitzenden der konservativen Unionsparteien sind im Widerstreit über das Flüchtlingsthema vereint. Wenn einer das zu Beginn dieses Jahres vorhergesagt hätte – verlacht worden wäre der.

Es ist aber nichts mehr spaßig daran. Sondern alles bitter ernst. Die Kanzlerin und ihr Innenminister müssen dringend auf den großen alten Weisen aus dem Bundestag hören, auf Wolfgang Schäuble. Denn der Parlamentspräsident hat recht. Es gibt Dinge, die größer sind als sie – die Stabilität des bundesdeutschen Parteiensystems und damit verbunden die Einheit Europas.

Sehen Merkel und Seehofer vor allem anderen sich selbst, ist das auch eine Flucht. Eine nicht wieder gutzumachende Flucht aus der Verantwortung. Vielleicht hilft den beiden eine Prise Kant: Der Ziellose erleidet sein Schicksal, der Zielbewusste gestaltet es. Unser aller Schicksal ist Europa.

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