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Rauch steigt nach einem Bombenangriff auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa auf.
© Mohammed HUWAIS / AFP
Update

Nach Drohnenangriff auf Öl-Pipeline: Saudi-Arabien bombardiert Jemens Hauptstadt

Saudi-Arabien macht Huthi-Rebellen für einen Angriff auf eine Ölpipeline verantwortlich - und bombardiert nun die jemenitische Hauptstadt Sanaa.

Zwei Tage nach dem Drohnenangriff auf eine Ölpipeline in Saudi-Arabien haben Flugzeuge des Königreichs die jemenitische Hauptstadt Sanaa bombardiert. Diese wird von den Huthi-Rebellen kontrolliert, die für den Angriff auf die Pipeline verantwortlich sein sollen. Die Bombardierung Sanaas sei der Beginn einer Operation gegen Huthi-Ziele, erklärte die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition am Donnerstag, wie der TV-Kanal Al-Arabija meldete. Die Angriffe hätten sich unter anderem gegen Waffenlager gerichtet.

Auch der von den Huthis kontrollierte TV-Sender Al-Masirah berichtete von Luftangriffen in Sanaa. Dabei sei auch ein Wohngebiet bombardiert worden. Sechs Zivilisten seien getötet und Dutzende verletzt worden. Auch Aktivisten in sozialen Medien meldeten einen Angriff auf ein Wohngebiet.

Riad macht den Iran für die Attacke auf die Ölpipeline verantwortlich. Der von Teheran angeordnete Angriff zeige, dass die jemenitische Miliz "ein Instrument des iranischen Regimes ist", um seine Interessen in der Region durchzusetzen, schrieb der saudiarabische Vize-Verteidigungsminister Prinz Chaled bin Salman am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Riad steht an der Spitze einer Militärallianz, die im Jemen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen bekämpft.

Die Spannungen in der Region hatten in den vergangenen Tagen zugenommen. Mit Sprengstoff beladene Drohnen griffen am Dienstag eine der wichtigsten Ölpipelines Saudi-Arabiens an. Die Huthis sprachen von einer Vergeltungsaktion. Das sunnitische Saudi-Arabien sieht in den Rebellen Verbündete seines Erzfeindes, des schiitischen Irans.

Im bitterarmen Jemen tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Die Huthis haben große Teile des Landes überrannt und die international anerkannte Regierung aus Sanaa vertrieben. Diese erhält Unterstützung der von Saudi-Arabien angeführten Koalition. Jets des Bündnisses greifen seit mehr als vier Jahren regelmäßig Ziele in dem Bürgerkriegsland an. (dpa)

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