Konflikt zwischen Iran und USA: Ruhani spricht von Ende der Sanktionen – Trump widerspricht
US-Präsident Trump soll dem Iran ein Ende der Sanktionen angeboten haben. So schildert es der iranische Präsident, Trump ist da anderer Ansicht.
Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat nach seiner Rückkehr von der UN-Vollversammlung von einem angeblichen Angebot der USA zur Aufhebung von Sanktionen gesprochen. Die Vereinigten Staaten hätten im Gegenzug für Gespräche mit der Teheraner Führung ein Ende sämtlicher Sanktionen in Aussicht gestellt, erklärte Ruhani auf seiner offiziellen Internetseite.
US-Präsident Donald Trump widersprach jedoch dem iranischen Amtskollegen über Twitter: „Der Iran wollte, dass ich die gegen ihn verhängten Sanktionen aufhebe, damit es ein Treffen gibt. Ich sagte, natürlich, nein.“
Ruhani schildert das Geschehen so: Die Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister Boris Johnson und der französische Präsident Emmanuel Macron seien in New York anwesend gewesen und hätten darauf gedrungen, dass ein Treffen stattfindet. „Und Amerika sagt, ich hebe die Sanktionen auf“, ergänzte Ruhani. Die Art der Strafmaßnahmen, die beendet werden sollten, habe zur Debatte gestanden. „Und sie haben eindeutig gesagt, wir heben alle Sanktionen auf.“
Allerdings sei dieser Vorstoß nicht in einer akzeptablen Art erfolgt, kritisierte Ruhani. Angesichts der geltenden Strafmaßnahmen und „der vergifteten Atmosphäre des maximalen Drucks“ könne niemand den Ausgang von Verhandlungen vorhersagen.
Anfang der Woche hatte sich Kanzlerin Angela Merkel mit Ruhani in New York getroffen. Hintergrund war die Hoffnung der Europäer, das mit Russland und China ausgehandelte Atomabkommen mit dem Iran zu retten. Dieses soll die Islamische Republik davon abhalten, Atomwaffen zu entwickeln. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte wie Merkel am Rande der UN-Vollversammlung die Hoffnung geäußert, dass Ruhani sich mit US-Präsident Donald Trump treffen wird. (Reuters)