Gespräch bei UN gefordert: Macron ruft Ruhani zu Treffen mit Trump auf
Für den franzöischen Staatschef wäre es eine „verpasste Gelegenheit“, sollte Irans Präsident nicht mit seinem US-Kollegen reden. Ob es dazu kommt, ist unklar.
Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat seinen iranischen Amtskollegen Hassan Ruhani eindringlich zu einem Treffen mit US-Präsident Donald Trump noch in dieser Woche aufgerufen. Macron sagte am Dienstag, es wäre eine "verpasste Gelegenheit", sollten die beiden Widersacher nicht am Rande der UN-Generaldebatte in New York zusammenkommen. Macron äußerte sich bei einem Treffen mit Ruhani, an dem auch der britische Premierminister Boris Johnson teilnahm.
Es war Macrons zweites Treffen mit Ruhani binnen 24 Stunden. Der französische Präsident hat auch Trump getroffen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in New York bilaterale Gespräche mit Trump und Ruhani geführt. Anschließend sagte sie, sie würde es begrüßen, wenn es in New York noch zu einem direkten Gespräch zwischen den beiden kommen würde.
Ruhani sagte dagegen am Dienstag im Sender Fox News, vor einem möglichen Zweiertreffen müsse Trump wieder "Vertrauen" herstellen. "Wenn die Regierung der USA sprechen will, muss sie die notwendigen Voraussetzungen dafür schaffen." Trump hat trotz der Luftangriffe auf saudiarabische Ölanlagen von Mitte September ein Treffen mit Ruhani am Rande der UN-Debatte nicht ausgeschlossen. Seit den Angriffen haben sich die Spannungen zwischen Washington und Teheran nochmals massiv verschärft.
Die US-Regierung macht Teheran für die Attacken verantwortlich, die iranische Führung bestreitet jegliche Beteiligung daran. Am Dienstag drohte Trump dem Iran bei seinem Auftritt vor der UN-Vollversammlung eine weitere Verschärfung der Sanktionen an. Er betonte zugleich, die USA seien bereit zur Freundschaft mit "allen, die ehrlich nach Frieden und Respekt streben". (AFP)