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In einer hessischen Schule weist ein Schild auf die Maskenpflicht hin.
© imago images/Patrick Scheiber

Ende der Herbstferien in Berlin: Regulärer Schulbetrieb steht in Frage

Experten warnen angesichts steigender Neuinfektionen vor Regelunterricht an den Schulen. Berlins Bildungssenatorin hält dennoch an bisherigen Plänen fest.

Wegen der stark steigenden Zahl an Neuinfektionen mit dem Coronavirus und des diffusen Ausbruchsgeschehens blicken Experten mit Sorge auf den Schulstart nach den Herbstferien. „Ein Regelbetrieb wird nicht lange gut gehen“, sagte Professor Martin Kriegel von der TU Berlin dem Tagesspiegel.

Er berät die Bundesregierung in Lüftungsfragen. „Gerade in den oberen Klassen kann man überlegen, ob nicht auch zwei, drei Tage die Woche Präsenzunterricht reichen und der Rest digital läuft.“ Es sei besser, mit einem Kompromiss durch den Winter zu kommen, „als einen neuen Lockdown zu riskieren“.

Sobald sich eine infizierte Person in den Klassen aufhält, drohen auch bei guter Lüftung oder dem Einsatz von Luftfiltern weitere Ansteckungen, daher schlägt Kriegel eine Entzerrung des Unterrichts mit deutlich weniger Schülern im Raum vor.

Bei weiteren Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Bundesländer wird in dieser Woche voraussichtlich generell über weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens diskutiert. „Wenn wir jetzt nichts machen, dann stehen wir in wenigen Wochen vor einem kompletten Lockdown“, sagte der SPD- Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dem Tagesspiegel.

In der zweiten Stufe im Plan der Gesundheitssenatorin müssten die Schulen geschlossen werden

Im rot-rot-grünen Senat soll ebenfalls über verschärfte Infektionsschutz-Regeln für Berlin diskutiert werden. Am Montag wird Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) im Gesundheitsausschuss erwartet, dabei dürfte es auch um ihren Stufenplan gehen. Wie berichtet, sind in dem Papier neben den bisherigen Maßnahmen zwei Stufen verzeichnet. Steigen die Infektionszahlen, soll in Stufe eins die Maskenpflicht nochmals erweitert werden. Vor allem aber müssen sich Eltern dann darauf einstellen, dass ihre Kinder teils zu Hause bleiben und Klassen aufgeteilt werden. Der Plan sieht eine Aufteilung in „Präsenz- und Fernunterricht“ vor.

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In Stufe zwei müssten die Schulen geschlossen werden, für Kinder von Eltern in systemrelevanten Berufen gäbe es eine Notbetreuung. Unklar ist, ab welchem Infektionsgeschehen das gelten würde und ob der Plan mehrheitsfähig ist. Bei Stufe zwei solle die Wohnung nur noch nur bei Vorliegen triftiger Gründe verlassen werden können; zudem sähe der Plan dann unter anderem die Schließung der Gastronomie vor, Liefer- und Abholservice wären weiter möglich.

[Lesen Sie hier, wie die Schulen auf einen erneuten Lockdown vorbreitet sind.]

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) werde sich zu den Vorschlägen der Gesundheitssenatorin erst im Senat äußern, sagte eine Sprecherin. Generell gelte aber Scheeres’ Position, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten. „Eine Schließung oder Unterricht zu Hause hätte gravierende negative Folgen für Kinder, Jugendliche und Eltern. Das gilt besonders für lernschwächere und sozial benachteiligte Schüler“, sagte die Sprecherin.

Nach bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen seien Schulen und Kitas keine Infektionsherde. Unter Eltern und Lehrern wächst allerdings die Sorge vor symptomfrei infizierten Schülern, die unbewusst Mitschüler, Eltern und Lehrer anstecken könnten.

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