Militäreinsatz in Syrien: Putin ordnet Teilabzug von russischer Armee aus Syrien an
Kremlchef Wladimir Putin hat überraschend die Luftwaffenbasis Hamaimim in Syrien besucht und Präsident Assad getroffen. Dabei gab Putin Order zum Rückzug russischer Soldaten.
Kremlchef Wladimir Putin hat bei einem überraschenden Besuch in Syrien den Rückzug eines Großteils der russischen Truppen aus dem Bürgerkriegsland angeordnet. Erstmals seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in Syrien besuchte Putin die Luftwaffenbasis Hamaimim in der Provinz Latakia. Dort gab er Order zur Einleitung des Rückzugs, meldeten die Agenturen Tass und Interfax am Montag. Auf dem Stützpunkt habe Putin auch den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad getroffen.
Russland gilt als militärische Schutzmacht der syrischen Regierung. Seit September 2015 fliegt das russische Militär Luftangriffe und unterstützt damit die syrische Armee. Erst im November hatte Putin den syrischen Machthaber Assad überraschend in Sotschi empfangen. Dabei hatte er bereits signalisiert, dass sich der Militäreinsatz in dem Land dem Ende nähere.
Laut syrischer Nachrichtenagentur Sana ordnete Putin an, mit der Rückverlegung der russischen Kräfte in Syrien zu beginnen. Putin fügte demnach hinzu: „Wenn die Terroristen in Syrien noch einmal ihren Kopf erheben, dann werden wir ihnen einen Schlag versetzen, wie sie ihn zuvor noch nicht erlebt haben.“
Putin am Montag in Ägypten eingetroffen
Zusammen mit dem Iran und der Türkei vermittelt Russland seit Anfang 2017 in Gesprächen in der kasachischen Hauptstadt Astana zwischen der syrischen Regierung und der Opposition. Dabei wurden unter anderem vier sogenannte Schutzzonen vereinbart, in denen nicht gekämpft werden soll. Später am Montag traf Putin zu Gesprächen in Ägypten ein und wurde anschließend auch in der Türkei erwartet. Nach Ägypten reist Putin erstmals seit dem Bombenanschlag auf einen russischen Ferienflieger über der Sinai-Halbinsel im Oktober 2015. 224 Menschen starben bei dem Absturz. Der in Ägypten operierende Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte den Anschlag für sich. Moskau stoppte danach alle Direktflüge in das Urlaubsland am Nil.
Der türkischen Agentur Anadolu zufolge soll es bei dem Treffen mit Erdogan vor allem um den Krieg in Syrien und die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA gehen. Erst vor drei Wochen hatte Putin den türkischen Staatspräsidenten in seiner Residenz in Sotschi empfangen, nachdem er dort Assad getroffen hatte. Das Treffen am Montag ist das siebte der beiden in diesem Jahr. (dpa)