zum Hauptinhalt
Andrzej Duda, Präsident der Republik Polen
© dpa/AP/Czarek Sokolowski

Vor Jahrestag des deutschen Überfalls: Polens Präsident bekräftigt Forderung nach Reparationen

Deutschland sieht die Frage von Reparationen an Polen für das Leid im Zweiten Weltkrieg als erledigt an. Polen hält die Schäden dagegen für nicht ausgeglichen.

Anlässlich des bevorstehenden 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen hat Präsident Andrzej Duda die Forderungen seines Landes nach deutschen Reparationen für den Zweiten Weltkrieg erneuert. Reparationen seien „eine Frage von Verantwortung und Moral. Der Krieg, über den wir heute sprechen, hat in Polen gewaltige Schäden verursacht“, sagte Duda der „Bild“.

Polens Parlament werde dafür „eine Rechnung vorlegen“. Altpräsident Lech Kaczynski habe bereits vor Jahren „Gutachten erarbeiten lassen, aus denen klar hervorgeht: Diese Schäden wurden nie ausgeglichen“, sagte Duda. Am Ende müssten Experten über die Reparationsfrage entscheiden. „Ich bin sicher, wir werden eine Lösung finden“, sagte Duda.

[Mehr zum Thema: Milliardenforderungen aus Polen – Muss Deutschland noch für Kriegsverbrechen zahlen?]

Der deutsche Angriff auf Polen am 1. September 1939 war der Beginn des Zweiten Weltkriegs mit geschätzt bis zu 80 Millionen Toten. Allein in Polen starben nach Schätzungen bis zu 6 Millionen Menschen, die Hauptstadt Warschau und viele andere Städte wurden in Schutt und Asche gelegt.

Deutschland betrachtet die Frage von Reparationszahlungen jedoch als abgeschlossen. Die Bundesregierung beruft sich auf den Zwei-plus-Vier-Vertrag über die außenpolitischen Folgen der deutschen Einheit von 1990. In dem Vertrag zwischen der Bundesrepublik, der DDR und den vier ehemaligen Besatzungsmächten USA, Sowjetunion, Frankreich und Großbritannien sind Reparationen allerdings nicht ausdrücklich erwähnt. (dpa)

Zur Startseite