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Das Café Cappuccino in Ouagadougou nach dem Anschlag vom Samstag.
© REUTERS

Terrorattacke in Burkina Faso: Ouagadougou ist nicht weit

In Westafrika rivalisieren Al Qaida und "Islamischer Staat". Das erhöht auch im Westen die Terrorgefahr. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Frank Jansen

Wenn das Jahr so weitergeht, wird es eines der härtesten im Kampf gegen den Terror. Die Angriffe in Istanbul, Jakarta und nun Ouagadougou lassen befürchten, dass auch jenseits klassischer Kampfzonen wie Syrien, Irak, Afghanistan, Libyen, Mali, Nigeria und Somalia Anschläge im Wochentakt zu erwarten sind. Die Gefahr nimmt zu, da sich offenbar die Weltkrieger von Al Qaida und „Islamischem Staat“ einen Konkurrenzkampf liefern und versuchen, sich gegenseitig mit Terrorattacken zu übertrumpfen, gerade auch in Afrika.

Al Qaida, der IS und ihre jeweiligen Verbündeten, von der somalischen Shabaab-Miliz bis zu Boko Haram in Nigeria, wollen große Teile des Kontinents destabilisieren. Failed States wie Libyen und Somalia sind eine ideale Basis für den Aufbau von Machtzentren. Diese Brennpunkte des Terrors sollen großflächige Brandherde werden. Da ist auch der Angriff in einem vergleichsweise stabilen Staat wie Burkina Faso mehr als nur eine Hassattacke auf Westler. „Ouagadougou“ muss ebenso als Versuch der Dschihadisten – ín diesem Fall des Spektrums von Al Qaida – gelesen werden, ein weiteres Stück Afrika zu zermürben.

Ist Deutschland genügend gewappnet

In der Wahrnehmung des Westens scheint jedoch das Terrorrisiko in dem Kontinent nachrangig zu sein. Da hilft auch der Hinweis auf das militärische Engagement in Mali nicht viel – zumal fraglich bleibt, ob Franzosen und Deutsche mehr hinbekommen als einen Feuerwehreinsatz, mit dem ein Großfeuer zum Schwelbrand heruntergedimmt wird. Und in Libyen, Nigeria und Somalia unternimmt der Westen wenig bis nichts, um den lodernden Terror einzudämmen.

Natürlich ist die Frage berechtigt, was überhaupt getan werden könnte. In Somalia scheiterte einst eine westliche Intervention. Aber der Aufbau einer internationalen Anti-Terror-Truppe aus Spezialeinheiten, die rasch einheimischen Sicherheitskräften als Hilfe angeboten werden könnte, wäre zumindest ein taktisch sinnvoller Schritt.

Die Attacken in Ouagadougou sollten angesichts der Globalisierung des Terrors auch die deutsche Politik alarmieren – ähnlich wie die Anschläge im nahen Paris. Doch ist die Bundesrepublik genügend gewappnet? So stellt sich zum Beispiel die Frage, ob es nicht ratsam wäre, auch dem Verfassungsschutz den Zugang zur Vorratsdatenspeicherung zu gewähren. Terrorverdächtige in Deutschland kommunizieren auch mit Afrika.

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