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Polizisten suchen Schutz hinter einem Fahrzeug in der indonesischen Hauptstadt Jakarta.
© Bay Ismoyo/AFP
Update

Terror in Indonesien: Anschlagserie in Jakarta - fünf Terroristen und zwei Zivilisten tot

Eine Serie von Bombenexplosionen hat am Donnerstag die indonesische Hauptstadt Jakarta erschüttert. Auch ein Deutscher soll verletzt worden sein. Der IS hatte im Vorfeld eine Drohung ausgesprochen.

Von CoreMedia Migration User

Bei einer Attentatsserie in der indonesischen Hauptstadt Jakarta sind mehrere Menschen getötet worden, darunter ein Ausländer. "Fünf Terroristen sind tot", sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Luhut Panjaitan, am Donnerstag in Jakarta. Zudem seien ein niederländischer und ein indonesischer Zivilist getötet worden. Die Niederlande sprachen dagegen nur von einem schwerletzten Staatsbürger. Auch ein Deutscher wurde nach Angaben des Auswärtigen Amtes verletzt.

"Die deutsche Botschaft in Jakarta steht mit den örtlichen Behörden in engstem Kontakt, um weitere belastbare Angaben zu erhalten", erklärte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in Berlin. In seinen Reisehinweisen forderte das Ministerium alle Deutschen auf, die Innenstadt Jakartas vorerst zu meiden.

Die Polizei teilte mit, es habe sich um Angriffe nach dem Muster der Attentatsserie in Paris mit 130 Toten gehandelt. Zunächst habe sich ein Selbstmordattentäter in einem Starbucks-Café nahe einem Einkaufszentrum im Zentrum Jakartas in die Luft gesprengt, berichtete Polizeisprecher Anton Charliyan.

Zwei zunächst draußen wartende Bewaffnete seien dann in das Café gegangen, wo sie einen Niederländer und einen Algerier als Geiseln genommen hätten. Ein Indonesier habe versucht, dem Niederländer zu helfen. Beide seien von den Angreifern erschossen worden, der Algerier sei dabei verletzt worden. Laut Jakartas Polizeichef Tito Karnavian handelte es sich bei dem erschossenen Ausländer um einen Kanadier. Das Außenministerium in Den Haag sprach von einem schwer verletzten Niederländer.

Anschließend sei die Polizei gekommen und habe die Angreifer erschossen, teilte Charliyan weiter mit. Starbucks schloss alle Filialen in der Stadt. In der Nähe des Einkaufszentrums befinden sich auch mehrere Botschaften, unter anderem die der USA, Frankreichs und Spaniens. Auch mehrere UN-Einrichtungen sind dort angesiedelt.

Kurze Zeit später seien zwei Männer auf Motorrädern zu einer Polizeistation gefahren, in diese eingedrungen, wo sie sich dann in die Luft gesprengt hätten. Dabei seien vier Polizisten schwer verletzt worden. Insgesamt seien 19 Menschen verletzt worden. Vier Sprengsätze seien gezündet worden, Augenzeugen sprachen von sechs Explosionen.

Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) drohte Indonesien

Die indonesische Polizei vermutete eine Gruppe mit Kontakten zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hinter dem Attentat. Nach Angaben der Polizei hatte der IS vor den Bombenexplosionen in Jakarta eine rätselhafte Drohung ausgesprochen. "Die Warnung lautete, dass es ein Konzert in Indonesien geben werde, über das weltweit berichtet würde", sagte Charliyan.

Indonesien hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten mehrere Anschläge verhindert, die ebenfalls Bezug zum IS gehabt haben sollen. Erst vor wenigen Wochen waren in Indonesien nach einer Drohung gegen den Flughafen von Jakarta die Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden.

Indonesiens Präsident Joko Widodo sprach von "Terrorakten". Er verurteilte den Anschlag und rief die Öffentlichkeit dazu auf, Ruhe zu bewahren. Bis zu 700 Indonesier sollen Schätzungen zufolge ausgereist sein, um sich dem IS anzuschließen. Dutzende ausgebildete Kämpfer sollen mittlerweile wieder zurückgekehrt sein.

Das Land, in dem zahlenmäßig die meisten Muslime weltweit leben, war in den Jahren 2000 bis 2009 Ziel mehrerer schwerer Bombenanschläge. Allein bei einem Attentat auf der Urlaubsinsel Bali wurden im Jahr 2002 insgesamt 202 Menschen getötet. Seither gehen die Behörden hart gegen Extremisten vor. In den vergangenen Jahren hatten diese ihre Anschläge vor allem gegen innere "Feinde des Islam", vor allem die Polizei, gerichtet. Seit 2009 hatte es keine Anschläge mehr gegen Ausländer gegeben. (dpa,AFP)

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