Bundeswehr: Nur vier von 128 Eurofighter-Kampfjets einsatzbereit
Nur vier Jets sollen einsatzbereit sein, heißt es in internen Berechnungen der Luftwaffe. Deutschland kann seinen militärischen Zusagen an die Nato so nicht nachkommen.
Die Bundeswehr hat nach einem „Spiegel“-Bericht massive Probleme mit der Einsatzbereitschaft ihrer Kampfjets vom Typ „Eurofighter“. Wegen technischer Schwierigkeiten beim Selbstschutzsystem seien nur rund zehn Jets für echte Einsätze startklar. Weil die Luftwaffe nur über kleine Bestände an Bewaffnung für den „Eurofighter“ verfüge, könnten derzeit sogar nur vier Jets für reale Missionen eingesetzt werden, berichtet das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf interne Berechnungen der Luftwaffe. Insgesamt verfügt die Bundeswehr über 128 Eurofighter-Kampfjets, von denen im vergangenen Jahr im Schnitt 39 nur einsatzbereit gewesen seien, sagte ein Bundeswehr-Sprecher.
Der Defekt betreffe ein System, das Angriffe oder feindliche Flugzeuge erkenne und Piloten warnen solle. Ohne dieses System sei der Eurofighter nicht für echte Einsätze startklar. Ein Bundeswehrsprecher bestätigte dem Blatt die neuen technischen Probleme, es werde mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet.
Deutschland könne wegen der mangelhaften Einsatzbereitschaft seine militärischen Zusagen an die Nato nicht mehr erfüllen, hieß es weiter. Bei der Nato habe Berlin insgesamt 82 Jets für Krisenfälle zugesagt. Die Bundeswehr habe auf Anfrage die neuen technischen Probleme bestätigt, allerdings nicht die konkreten Zahlen. Diese seien als geheim eingestuft. Ein Sprecher sagte, man arbeite mit Hochdruck an einer Lösung. Die "tagesaktuelle Verfügbarkeit" sehe aber besser aus als 2017. (dpa, AFP, TSP)
Der Tagesspiegel kooperiert mit dem Umfrageinstitut Civey. Wenn Sie sich registrieren, tragen Sie zu besseren Ergebnissen bei. Mehr Informationen hier.