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CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer.
© Axel Schmidt/AFP

Dramatisch schlechte Umfragewerte: Nur neun Prozent der Wähler halten AKK als CDU-Chefin für geeignet

Die Kritik in ihrer Partei an CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer ebbt nicht ab. Und auch die Bürger haben eine klare Meinung.

Desaströser können Umfragewerte kaum sein: Eine große Mehrheit von 80 Prozent der Deutschen findet, dass Annegret Kramp-Karrenbauer nicht die richtige Person an der Spitze der CDU ist. Lediglich rund neun Prozent der Bundesbürger befürworten, dass es gut ist, dass sie die Partei führt. Dies ist das Ergebnis einer exklusiven Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den Tagesspiegel.

Auch mehr als zwei Drittel – rund 68 Prozent – der Wählerinnen und Wähler der CDU/CSU finden, dass Kramp-Karrenbauer nicht die richtige Person an der Spitze der CDU ist. Nur knapp 20 Prozent der Sympathisanten der Union halten noch zu der 57-Jährigen, die seit Dezember 2018 Parteichefin ist. Die Anhänger aller weiteren Parteien lehnen Kramp-Karrenbauer noch stärker ab, allen voran die der AfD (94 Prozent), gefolgt von den Sympathisanten der FDP (rund 87 Prozent). Auch beim Koalitionspartner SPD sieht es ähnlich aus. Auch hier halt sie mehr als 80 Prozent für die falsche Besetzung. Bei den Grünen sind es 81,5 und und bei den Linken gut 83 Prozent.

Bei Frauen und Männern ist Kramp-Karrenbauer im gleichen Maße als CDU-Vorsitzende unbeliebt: Frauen halten sie zu rund 81 Prozent für die falsche Besetzung des CDU-Vorsitzes, bei den Männern sind es rund 80 Prozent. In Westdeutschland halten rund 81 Prozent der Deutschen sie Karrenbauer für die falsche Person an der CDU-Spitze. Im Osten ist die Ablehnung mit rund 78 Prozent ungefähr gleich hoch.

Am Sonntag hatte die Verteidigungsministerin für ihren Auftritt bei der Jungen Union zwar noch überraschend viel Applaus bekommen, doch die schlechten Umfragewerte werden ihre Position im Kampf um die Kanzlerkandidatur nicht verbessern. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel, seitdem sie ihren Rückzug angekündigt hat, im nationalen wie internationalen Ansehen immer weiter steigt, geht es für Kramp-Karrenbauer stetig bergab.

AKK pocht auf führende Rolle bei Aufstellung des Kanzlerkandidaten

So fiel sie auch in der jüngsten Forsa-Erhebung für RTL und Ntv auf einer Beliebtheitsskala von 0 bis 100 auf 53 Punkte bei den Unionsanhängern. Vor ihr liegen zwei andere Unions-Politiker, die ebenfalls als potentielle Kanzlerkandidaten gehandelt werden: der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet mit 63 und Friedrich Merz mit 60 Punkten. Ihr früherer Konkurrent um den CDU-Vorsitz, Gesundheitsminister Jens Spahn, kommt bei Unions-Anhängern ebenfalls nur auf 53 Prozent Zustimmung. Weit vorne liegt hier der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der immer populärer wird, seit er die Umweltpolitik für sich entdeckt hat.

Trotz der schlechten Umfragewerte betont das Umfeld von AKK, dass sie für sich eine führende Rolle bei der Aufstellung des nächsten Kanzlerkandidaten beanspruche. Kramp-Karrenbauer werde "den Prozess der Kandidatenfindung für die Frage der Spitzenkandidatur von vorne führen", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak. "Dieses Bekenntnis gilt nach wie vor."

Die JU hatte am Freitag beschlossen, beim bevorstehenden Bundesparteitag Ende November einen Antrag auf Urwahl des Kanzlerkandidaten einzubringen. Bislang hatte in der Union traditionell der oder die Vorsitzende der CDU ein erstes Zugriffsrecht auf die Kandidatur.

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