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Polizisten sichern eine NPD-Demonstration 2013 in Leipzig
© Sebastian Willnow/dpa

Sachsen: NPD-Politiker in Leipzig zusammengeschlagen

Der Vizechef der NPD in Leipzig wird von Unbekannten in seinem Ladengeschäft überfallen. Die Täter werden im linksextremistischen Spektrum vermutet.

In Leipzig haben Unbekannte, die möglicherweise aus dem linksextremistischen Spektrum kommen, den stellvertretenden Vorsitzenden des NPD-Kreisverbandes Leipzig überfallen und verletzt. Am Mittwochabend griffen die Täter den NPD-Politiker in seinem eigenen Telekommunikationsgeschäft im Stadtteil Möckern an, wie die "Mopo 24" berichtete.

Die Zeitung zitierte Polizeisprecher Uwe Voigt mit den Worten: "Die Täter schlichen sich lautlos in das Geschäft, überraschten den Geschädigten." Einer der Angreifer haben den Politiker mehrmals auf den Kopf geschlagen, ein anderer den Überfall gefilmt. Im Internet kursieren Bilder, die das Opfer mit Blut am Kopf zeigen.

Die Täter konnten unerkannt flüchten, hieß es in einer Meldung von MDR Info. Die Ermittler würden prüfen, ob der Angriff politisch motiviert gewesen sei. Der Staatsschutz ermittele.

Auf der Internetseite "Linksunten.indymedia.org" hieß es in einem Kommentar zu den Überfall auf den Leipziger NPD-Vize: Besonders im Hinblick auf die vergangenen zahlreichen Legida-Versammlungen, Übergriffe auf Antifaschisten und die steigende Zahl rassistischer Angriffe in Sachsen sei "konsequenter Antifaschismus nötiger denn je".

Die NPD Leipzig reagierte auf Facebook, sprach von einem "Mordanschlag" gegen ihren Parteifunktionär. Sie setzte dort "500 Euro Kopfgeld auf den/die Täter" aus.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hatte Ende Juni bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts erklärt, in Leipzig habe sich ein "Schwerpunkt gewaltbereiter Linksextremisten" herausgebildet. Allein die Polizeidienststelle im Leipziger Stadtteil Connewitz wurde nach Angaben des Verfassungsschutzes seit ihrer Eröffnung im Februar 2014 sechzehnmal attackiert. "Mich hat das Ausmaß der Verrohung und der Zerstörungswut von Linksextremisten tief erschüttert", sagte de Maizière damals. "Auch da darf es kein stilles Verständnis oder stilles Einverständnis geben."

Matthias Meisner

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