Bewegung im Brexit-Streit?: Nordirland laut Medienbericht bei Grenzfrage zu Zugeständnissen bereit
Eine Regelung zum Warenverkehr zwischen der Republik Irland und Nordirland ist der zentrale Streitpunkt beim Brexit. Nun deutet sich eine Lösung an.
Die nordirische Partei DUP ist einem Zeitungsbericht zufolge im Brexit-Streit zu Zugeständnissen bereit. So könnten in Nordirland einige EU-Gesetze nach dem Austritt Großbritanniens aus der EU weiter gelten, berichtete die "Times" ohne Angabe von Quellen.
Im Gegenzug müsste Brüssel die Forderung aufgeben, dass Nordirland weiterhin in der Zollunion mit der Europäischen Union bleibe.
DUP-Chefin Arlene Foster erklärte über Twitter, ihre Partei akzeptiere keinen Brexit-Vertrag, der den Binnenmarkt Großbritanniens spalte. "Das Vereinigte Königreich muss als eine Nation austreten."
Die Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und der britischen Provinz Nordirland ist einer der größten Streitpunkte zwischen der EU und der Regierung in London.
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Premierminister Boris Johnson will die von seiner Vorgängerin Theresa May mit Brüssel ausgehandelte Nordirland-Klausel, die eine harte Grenze mit Kontrollen verhindern soll, abschaffen.
Der konservative Politiker, der auf die Unterstützung der DUP angewiesen ist, will die EU zum 31. Oktober notfalls auch ohne Ausstiegsvertrag verlassen.