Flugzeug mit 75 Soldaten kehrt um: Militärjunta in Mali verweigert deutscher Militärmaschine Überflug
Die Militärjunta behindert den Flugverkehr der UN-Mission, der die Bundeswehr angehört, seit einer Woche. Grund ist der Streit um Sanktionen der Nachbarländer.
Die Militärjunta im westafrikanischen Krisenstaat Mali hat am Mittwoch erstmals einer deutschen Militärmaschine den Überflug verweigert. Das Transportflugzeug vom Typ A400M sei mit 75 Soldaten an Bord umgekehrt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Berlin.
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Das Flugzeug war nach Bundeswehrangaben auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf gestartet und hatte Kurs auf den Lufttransportstützpunkt Niamey in Niger genommen. Die Bundeswehr unterhält dort ein logistisches Drehkreuz für den Einsatz in der Sahelregion. Die Maschine sollte zunächst auf der spanischen Insel Gran Canaria landen.
Die Militärjunta in Mali behindert im Streit um Sanktionen der Nachbarländer bereits seit knapp einer Woche den Flugverkehr der UN-Mission Minusma. Medizinisch begründete Flüge waren laut Auswärtigem Amt davon nicht betroffen. Die Bundeswehr ist in Mali an der Mission Minusma und der EU-Ausbildungsmission EUTM beteiligt und hat insgesamt mehr als 1300 Soldaten im Land. (dpa)