Nach Trennung durch US-Behörden: Mehr als 500 Kinder von Migranten wieder bei Eltern
Sie waren Opfer von Trumps Null-Toleranz-Politik: Jetzt sind mehr als 500 Flüchtlingskinder wieder mit ihren Familien vereint.
Die US-Behörden haben hunderte Kinder von Einwanderern an ihre Eltern zurückgegeben, von denen sie nach der Einreise getrennt worden waren. Mehr als 500 Kinder seien mit ihren Familien zusammengeführt worden, teilte das Heimatschutzministerium am Samstag (Ortszeit) in Washington mit. Auch die übrigen rund 1800 Kinder, die ihren Eltern nach dem illegalen Grenzübertritt weggenommen worden waren, sollten wieder zu ihren Familien zurück.
Die Regierung habe alle betroffenen Kinder ausfindig gemacht, erklärte das Ministerium. "Die Regierung arbeitet daran, sie mit ihren Familien zu vereinen." Keine Angaben machte das Ministerium zu der Frage, bis wann das geschehen soll. Migrationsanwälte klagen über hohe bürokratische Hürden bei der Zusammenführung.
Auf Anordnung der Regierung von US-Präsident Donald Trump waren Einwandererfamilien an der Grenze zu Mexiko in den vergangenen Monaten getrennt worden: Die Eltern kamen in Haftanstalten, ihre Kinder in Auffanglager. Das Vorgehen stieß im In- und Ausland auf heftige Kritik. Trump vollzog daraufhin eine Kehrtwende und hob die Familientrennungen am Mittwoch per Dekret auf.
Mehrere Kongressabgeordnete der oppositionellen Demokraten besuchten am Samstag Einrichtung, in denen Migrantenkinder getrennt von ihren Eltern festgehalten wurden. Die kalifornische Abgeordnete Barbara Lee kritisierte Trumps Einwanderungspolitik als "barbarisch". Nach dem Besuch in der Hafteinrichtung in McAllen im Bundesstaat Texas sagte sie: "Die Kinder sind traumatisiert." Die demokratische Abgeordnete Jackie Speier berichtete nach ihrem Besuch, sie habe "fünfjährige Kinder gesehen, die von ihren Eltern getrennt waren und geweint haben". Die Kinder seien "in Zellen und in Käfigen" festgehalten worden.
In mehreren US-Städten waren am Wochenende Protestaktionen gegen die Flüchtlingspolitik der Regierung geplant, im kalifornischen San Diego gingen am Samstag rund 1500 Menschen auf die Straße. (AFP)