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Bundesinnenminister Thomas de Maizière
© Hannibal Hanschke/rtr

IS-Kämpfer: Maizière: Dschihadisten sind unsere Kinder

Die deutschen IS-Kämpfer sind der deutsche Teil des Konflikts in Nahost, sagt Innenminister de Maizière. "Wir tragen für ihre Radikalisierung Verantwortung."

Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) sieht Deutschland in besonderer Verantwortung beim Kampf gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS). In deren Reihen kämpfen nach neuesten Einschätzungen mindestens 450 Dschihadisten aus Deutschland. Diese deutschen Kämpfer seien „Teil des Konflikts, den wir zu lösen haben“, sagte de Maiziere dem Magazin „stern“.
„Es sind unsere Söhne und Töchter“, so der Politiker weiter. „Ein Großteil wurde hier geboren. Sie sind in unsere Schulen gegangen, in unsere Moscheen, in unsere Sportvereine. Wir tragen für deren Radikalisierung Verantwortung“. De Maiziere betonte, Deutschland habe die „verdammte Pflicht und Schuldigkeit, dafür zu sorgen, dass der Terror nicht aus Deutschland in die Welt getragen wird“.

"Auch als Familienvater erschüttert"

Der Innenminister räumte ein, keine eindeutige Erklärung für die Faszination zu haben, die der IS hierzulande offenbar auf Einzelne ausübe: „Wir müssen verstört zur Kenntnis nehmen, wie dünn die Schicht der Zivilisation offenbar ist.“ Wenn er höre, so der Minister, „dass auch Minderjährige, die eben noch auf der Schulbank saßen, von heute auf morgen in den “Heiligen Krieg„ zögen, “dann erschüttert mich das auch als Familienvater„. Die Dschihadisten seien oft Menschen, die nach Orientierung suchten, denen Vorbilder fehlten. KNA

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