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Fordert einen "Ausgleich": der französische Präsidentschaftskandidat Macron.
© Christophe Ena/dpa

Französischer Präsidentschaftskandidat: Macron: Deutschlands wirtschaftliche Stärke „nicht mehr tragbar“

Der ehemalige Wirtschaftsminister kritisiert die Exportüberschüsse der deutschen Wirtschaft. Diese seien "nicht gut" für die Eurozone. Es müsse ein Ausgleich geschaffen werden.

Der französische Präsidentschaftskandidat Emmanuel Macron attackiert die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft. Deutschland müsse zu der Einsicht kommen, „dass seine wirtschaftliche Stärke in der jetzigen Ausprägung nicht tragbar ist“, sagte der unabhängige Kandidat den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Deutschland profitiere vom Ungleichgewicht in der Eurozone und erziele sehr hohe Handelsüberschüsse. „Die sind weder für seine eigene Wirtschaft gut noch für die Wirtschaft der Eurozone. Hier muss ein Ausgleich geschaffen werden“, sagte er, ohne aber konkreter zu werden.

Das Problem liegt nicht in der "Stärke" der deutschen Wirtschaft. Das Problem liegt darin, dass die Wettbewerbsfähigkeit anderer Volkswirtschaften kränkelt. Es kann nicht gelöst werden, indem die deutsche Wirtschaft geschwächt wird.

schreibt NutzerIn MarcusBrutus

Der 39-jährige Macron tritt bei der Präsidentschaftswahl als Parteiloser an. Laut Umfragen könnte der frühere Wirtschaftsminister und Investmentbanker die Rechtspopulistin Marine Le Pen im entscheidenden zweiten Wahlgang am 7. Mai schlagen. Nach eigener Aussage ist er „weder rechts noch links“. Er tritt mit seiner Bewegung „En Marche!“ offen für Europa und damit auch für eine enge Partnerschaft mit Deutschland ein.

Macron sagte, Deutschland erwarte vor allem, dass Frankreich endlich strukturelle Reformen einleite. „Solange wir die hinauszögern, können wir nicht auf das Vertrauen der Deutschen setzen, die wir in diesem Punkt bereits 2003 und 2007 enttäuscht haben.“ Macron bekräftigte seine Absicht, den französischen Arbeitsmarkt mit einer Qualifizierungs-Offensive anzukurbeln. Eine Übertragung der deutschen Hartz-IV-Gesetze lehnte er aber ab.

Mit den Hartz-Reformen wurde vor rund zehn Jahren in Deutschland unter anderem die Bezugsdauer des Arbeitslosengelds gekürzt und die Unterstützung für Langzeitarbeitslose auf das Niveau der Sozialhilfe gesenkt.

(dpa)

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