Filmproduzentin Ziegler zu Sexismus: "Macht reizt zum Missbrauch"
Sexismus gibt es auch in der deutschen Filmszene. Produzentin Regina Ziegler kennt das aus persönlicher Erfahrung. Gegen unangenehme Avancen wehrte sie sich mit Drohungen.
Die deutsche Filmproduzentin Regina Ziegler hat sich in der Vergangenheit oft nur mit Drohungen gegen unangenehme Avancen wehren können, erzählte sie im Interview mit dem "Tagesspiegel am Sonntag". „Ich habe denen, die sich an mich ranmachen wollten, klipp und klar gesagt, dass sie sich an mir die Finger verbrennen werden, und dass dieser Schmerz sie ein Leben lang begleiten wird.“
Zum Fall Weinstein erklärte sie: „Jede Art von Macht reizt die Mächtigen zum Missbrauch." Normalerweise helfe da nur Kontrolle. „Aber wie soll man kontrollieren, was privat ist, wovon man vielleicht etwas ahnt, aber nichts Genaues weiß? Das Gefühl der Missbrauchten ist erst einmal nicht Empörung, sondern Scham, die schweigsam macht.“
Dass Mitwisser wie Quentin Tarantino so lange geschwiegen haben, ist für sie nur logisch: „Die Mitwisser sind ja auch Trittbrettfahrer der Macht. Sie verwechseln Loyalität mit Hörigkeit."
In einer früheren Version dieser Meldung wurde Regina Ziegler fälschlicherweise als Regisseurin bezeichnet. Wir bedauern den Fehler und stellen fest: Frau Ziegler ist Filmproduzentin.
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