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Kinder in Haiti werden geimpft (Illustration).
© EPA/Sophia Paris/ dpa

Unicef-Bericht: Kindersterblichkeit sinkt, Masernfälle nehmen zu

Die Sterblichkeitsquote von Kindern ist in 30 Jahren stark gesunken. Doch je nachdem, wo ein Kind lebt, gibt es neue Gefahren – von Cybermobbing bis Masern.

Kinder sterben zwar seltener ganz früh und leben auch gesünder als in den vergangenen drei Jahrzehnten, dafür sind sie aber neueren Bedrohungen wie dem Klimawandel ausgesetzt. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Kinderhilfswerks Unicef zu 30 Jahren Kinderrechte hervor.

Unicef-Geschäftsführerin Henrietta Fore sagte, zusätzlich zu den anhaltenden Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Bildung müssten sich Kinder heute mit neuen Bedrohungen wie dem Klimawandel, Online-Missbrauch und Cybermobbing auseinandersetzen. Gerade von den Auswirkungen der Klimakrise seien sie besonders bedroht.

In dem Bericht heißt es, die weltweite Sterblichkeitsquote von Kindern unter fünf Jahren sei im Vergleich zu 1989 um rund 60 Prozent gesunken. Zudem gingen inzwischen deutlich mehr Kinder in Grundschulen und ihre Rechte würden in vielen Ländern besser gesetzlich geschützt. Allerdings seien die Fortschritte nicht gleichmäßig verteilt: So ist in Entwicklungsländern die Sterblichkeit von Kindern unter fünf Jahren in armen Familien doppelt so hoch wie in wohlhabenderen Haushalten.

Neue Gefahren für arme Kinder: Masern und Zwangsehe

Nur die Hälfte der in besonders armen Familien lebenden Kinder in Ländern südlich der Sahara sei zudem gegen Masern geimpft, heißt es in dem Bericht. Die Zahl der bekannten Masernfälle habe sich von 2017 auf 2018 weltweit mehr als verdoppelt. Hart erkämpfe gesundheitliche Fortschritte stünden nun wieder auf dem Spiel.

Kinderehen seien heute zwar kein ganz so großes Problem mehr wie noch 1989, als die UN-Kinderrechtskonvention angenommen wurde. Für Mädchen aus besonders armseligen Lebensverhältnissen sei das Risiko einer Zwangsheirat aber entgegen dem globalen Trend gestiegen.

Unicef-Geschäftsführerin Fore forderte „Innovation, neue Technologien, politischen Willen und mehr Ressourcen“, um das Leben von Kindern in aller Welt zu verbessern. (dpa)

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