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Der frühere Außenminister Joschka Fischer bei einer Pressekonferenz 2014.
© dpa

Ex-Außenminister zur Kanzlerfrage: Joschka Fischer hält erneute Amtszeit von Merkel für wichtig

Der Westen und Europa sind ohne eine Kanzlerin Merkel ernsthaft in Gefahr, sagt Joschka Fischer. Der langjährige Grünen-Politiker spricht sich auch gegen Rot-Rot-Grün im Bund aus.

Für Joschka Fischer ist es für Europa und Deutschland wichtig, dass Angela Merkel (CDU) auch nach 2017 als Bundeskanzlerin im Amt bleibt. In der Donnerstagsausgabe der "Süddeutschen Zeitung" skizziert der ehemalige Außenminister seine Worst-Case-Szenarien für Europa: Großbritannien und die Vereinigten Staaten könnten sich immer mehr isolieren und auch Frankreich unter Marine Le Pen sei auf dem Weg hinaus aus Europa und zurück zum Nationalismus. "So muss es nicht, aber es kann so bis 2017 kommen", schreibt der 68-Jährige, der von 1998 bis 2005 Bundesaußenminister war.

Bei diesem Szenario wäre Europa kein Ort der Stabilität mehr, "sondern erneut ein Kontinent des Chaos mit einer mehr als ungewissen Zukunft." Sollte das europäische Projekt scheitern, "würde Deutschland wirtschaftlich und politisch dafür den höchsten Preis zu zahlen haben."

Fischer spricht sich sowohl gegen eine rot-rot-grüne Koalition wie auch gegen ein Bündnis der CDU mit der AfD aus - bei beiden Bindungen drohe eine neue Nähe zu Russland. "Die Anschlussfähigkeit von Union und AfD wäre das definitive Ende der Bonner Republik und ein Verrat am Erbe Adenauers." Fischer hofft, dass "diese Kelche allesamt an uns vorübergehen." Man sehe hier, "was vom Verbleiben Angela Merkels im Amt der Bundeskanzlerin über 2017 hinaus abhängt - für Deutschland, für Europa und den Westen".

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