Streit Washington - Teheran: Irans Oberhaupt verbietet Gespräche mit den USA
Weil sie jeglicher Grundlage entbehrten, hat Ajatollah Chamenei, geistliches Oberhaupt Irans, direkte Verhandlungen mit Washington verboten. Die USA hatten Sanktionen verhängt.
Sein Wort zählt, in allen strategischen Belangen hat er gemäß der Verfassung das Sagen. Denn Ajatollah Ali Chamenei ist Irans Revolutionsführer und geistliches Oberhaupt der Islamischen Republik. De facto lenkt der 79-Jährige seit 1989 die Geschicke seines Landes – mit harter Hand. Nun gibt Ali Chamenei wieder einmal den Kurs vor: Gespräche mit den USA entbehren jeder Grundlage. „Wie soll man mit einer betrügerischen Regierung verhandeln“, fragte er staatlichen Medien zufolge am Montag. „Amerika hält nie seine gemachten Versprechen“, polterte der erklärte Feind der USA.
Direkte Verhandlungen mit Washington will der Kleriker daher verbieten. Auch ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem iranischen Amtskollegen Hassan Ruhani lehnt Chamenei kategorisch ab.
Die USA hatten Anfang Mai das Atomabkommen aus dem Jahr 2015 aufgekündigt und Sanktionen verhängt. Diese haben die verheerende Wirtschaftskrise des Landes nochmals verschärft. Doch davon will Irans mächtigster Mann nichts wissen. Vielmehr betont Chamenei, die Strafmaßnahmen seien weniger schlimm als das „wirtschaftliche Missmanagement“ der Regierung einschließlich der Korruption. Die müsse konsequent bekämpft werden – ein Seitenhieb Richtung Ruhani, der ohnehin in Bedrängnis ist.