17 angebliche CIA-Agenten verhaftet: Iran meldet Zerschlagung eines Spionagerings
Mitten in der internationalen Iran-Krise verkündet die Regierung in Teheran, dass ihr ein Schlag gegen US-Spione gelungen sei. Der US-Präsident dementiert.
Der Iran hat nach eigenen Angaben 17 angebliche CIA-Spione festgenommen. Einige der Männer seien bereits zum Tode verurteilt, meldeten iranische Stellen.
Auch einige europäische und asiatische Länder sollen bei den CIA-Einsätzen gegen den Iran mitgewirkt haben. Mehr Details zu dem Fall sollen demnächst öffentlich gemacht werden, sagte ein Beamter des iranischen Geheimdienstes.
Im staatlichen Fernsehen sagte ein iranischer Offizieller, dass nach Ansicht der staatlichen Stellen US-amerikanische Agenten sensible Sektoren des Iran infiltriert hätten – darunter den Wirtschafts-, Nuklear-, Militär- und Cybersektor. Es handele sich demnach um einen "Spionagering". Die USA haben noch nicht auf diese Behauptung reagiert.
US-Präsident Donald Trump dementierte diese Angaben des iranischen Geheimdienstes. Es handele sich um Lügen und Propaganda eines „religiösen Regimes“, das versage und keine Ahnung habe, was es machen solle, schrieb Trump am Montagmorgen auf Twitter.
Die internationale Krise um den Iran hatte sich am Wochenende zugespitzt. Iranische Truppen hatten den britischen Tanker "Stena Impero" in der strategische bedeutsamen Meerenge von Hormus beschlagnahmt. Irans Führung hat sich damit offenbar für das Kapern eines iranischen Tankers durch die Briten bei Gibraltar rächen wollen.
Großbritannien will wegen des Vorfalls den Iran mit Strafmaßnahmen belegen. Die Regierung prüft laut Verteidigungsministerium eine „Reihe von Optionen“. Außenminister Jeremy Hunt will das Parlament am Montagnachmittag über den Stand unterrichten. Nach Angaben britischer Medien wird erwogen, Vermögen des iranischen Staates einzufrieren.
Am Montag ist ein drittes Treffen des Nationalen Sicherheitsrates (Cobra) in London geplant. Dieses Mal wird auch Premierministerin Theresa May teilnehmen. Bei den ersten beiden Treffen war sie nicht persönlich dabei, sondern hat sich unterrichten lassen.
Nachdem USA im Mai 2018 aus dem Atomdeal mit Iran ausgestiegen sind, hatte Washington die Sanktionen gegen Teheran verschärft. So sollen Exporte aus Iran verhindert werden. US-amerikanische und iranische Truppen sind in zahlreichen Ländern der Region aktiv. (mit dpa)