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Flüchtlinge versammeln sich am Eingang des Aufnahmelagers an der Bremer Straße in Dresden.
© dpa

Umfrage: Immer mehr wollen weniger Flüchtlinge in Deutschland

Die Deutschen tun sich zunehmend schwer mit der wachsenden Zahl der Flüchtlinge. Einer Umfrage zufolge ist der Anteil derer, die sich für eine Begrenzung des Zuzugs aussprechen, gestiegen

Die Bereitschaft der Deutschen zur Aufnahme von Flüchtlingen nimmt einer Umfrage zufolge ab. Die Zahl der Befragten, die weniger Hilfesuchende aufnehmen wollen, stieg nach einer Erhebung des ARD-Deutschland-Trends von Januar bis Juli um 17 Punkte auf 38 Prozent. Im selben Zeitraum sank die Zustimmung zur Forderung, mehr Flüchtlinge aufzunehmen, um sieben Punkte auf 23 Prozent. Nach der Umfrage sprechen sich 34 Prozent der Deutschen dafür aus, genauso viele Flüchtlinge aufzunehmen wie bisher. Das sind neun Prozentpunkte weniger als zu Jahresanfang.

"Es sind zunehmend die ganz normalen Bürger, die Sorgen haben, die eigentlich fern von jedem Radikalismus sind", sagte der Mainzer Politologe Jürgen Falter. In Umfragen sei die Flüchtlingsfrage mittlerweile das wichtigste Thema und habe die Eurokrise vom Platz eins verdrängt. Das Problem sei weniger, dass man Flüchtlinge ins Land lasse, sondern dass man Menschen über viele Monate im Land halte, obwohl ganz klar sei, dass sie keinen Anspruch auf Asyl hätten. "Das beunruhigt sehr viele Leute", sagte Falter.

Die Meinungen der Bürger scheiden sich nach der Erhebung auch bei der Frage, ob genug für die Unterbringung von Flüchtlingen getan werde. Hier meint jeder Zweite, die Vorkehrungen seien ausreichend. Dagegen sind 42 Prozent der Ansicht, die Politik tue zu wenig. Ein neues Einwanderungsgesetz halten 63 Prozent der Befragten für nötig, 27 Prozent sind dagegen. Die CDU hatte vor kurzem signalisiert, sich in dieser Frage zu bewegen.

Für die Erhebung wurden am Montag und Dienstag 1004 Wahlberechtigte befragt. (rtr)

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