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Demonstration in Flörsheim (Hessen): Der in der Türkei inhaftierte "Welt"-Journalist Deniz Yücel stammt aus Flörsheim. Yücel werden Terrorpropaganda, Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Datenmissbrauch vorgeworfen.
© Andreas Arnold/dpa

Casdorffs Agenda: Im Fall Yücel ist jetzt Merkel gefordert

Der deutsch-türkische Korrespondent Deniz Yücel sitzt in der Türkei in Untersuchungshaft. Was jetzt Not tut? Die feste Entschlossenheit, der türkischen Führung die Grenzen aufzuzeigen. Ein Kommentar.

Viele führen die Presse- und Meinungsfreiheit im Munde - aber handeln sie auch danach? Alle Regierungsverantwortlichen müssen das, mit aller Konsequenz. Dass der deutsch-türkische Korrespondent der Zeitung "Die Welt", Deniz Yücel, im Gefängnis sitzt, ist ein Skandal. Und dass ihm Datenmissbrauch, Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen werden, ist sehr, sehr seltsam.

Geht es doch um Yücels Berichte über E-Mails des Energieministers, der ein Schwiegersohn von Staatschef Recep Tayyip Erdogan ist. Die Mails sollen von dubiosen Geschäften handeln. Was jetzt Not tut? Die feste Entschlossenheit, der türkischen Führung die Grenzen aufzuzeigen. Außenminister Sigmar Gabriel hat das getan.

Jetzt ist Angela Merkel gefordert. Ein offenes Wort aus dem Munde der Kanzlerin an die Adresse ihres geschätzten Verhandlungspartners Erdogan ist unerlässlich, eines für alle inhaftierten Journalisten. Denn wer die Presse- und Meinungsfreiheit missachtet, missachtet die Demokratie.

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Stephan-Andreas Casdorff

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