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Die wegen der Corona-Pandemi erhobenen Ausgangsbeschränkungen haben massivem Einfluss auf die Wirtschaft und damit auch auf den Arbeitsmarkt.
© Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Einschränkungen und Jobverluste: ILO: Milliarden Beschäftigte von Corona-Pandemie betroffen

Auch in Deutschland sorgen sich wegen der Corona-Krise viele um ihren Job. Für die weltweite Situation vor Arbeitskräften spricht die ILO jetzt von der "schwersten Krise seit dem zweiten Weltkrieg". 

Die Corona-Pandemie hat laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) katastrophale Folgen für die Beschäftigen weltweit

Bereits jetzt seien 80 Prozent der insgesamt 3,3 Milliarden Arbeitskräfte von Betriebsschließungen, Einschränkungen im Betriebsablauf und anderen Unterbrechungen im Wirtschaftskreislauf betroffen, erklärte ILO-Generaldirektor Guy Ryder am Dienstag in Genf.

Die Menschen in den armen und in den reichen Ländern stünden „der schwersten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg“ gegenüber, erklärte Ryder. 

Rund 1,25 Milliarden Menschen arbeiteten in Branchen mit einem „hohen Risiko“ von drastischen Maßnahmen als Reaktion auf die eskalierende Ausbreitung der Atemwegserkrankung Covid-19.

Diese Maßnahmen umfassten Entlassungen, Kürzungen der Löhne und der Arbeitszeit, führte die ILO aus. Für viele Menschen, die im informellen Sektor beschäftigt seien, ziehe ein plötzlicher Wegfall des Jobs „verheerende“ Konsequenzen nach sich.

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Vor allem in den armen Ländern des Südens arbeiteten viele Menschen im informellen Sektor, etwa als Tagelöhner im Baugewerbe. Zu den am stärksten betroffenen Berufszweigen gehören laut ILO Gaststättengewerbe, verarbeitende Industrie, Groß- und Einzelhandel.

Den Berechnungen der ILO zufolge werden durch die Pandemie von April bis Juni 2020 nahezu sieben Prozent der Arbeitsstunden weltweit wegfallen. Umgerechnet bedeute dies, dass 195 Millionen Vollzeitbeschäftigte (48 Stunden Wochenarbeitszeit) ihren Job verlieren. 

Werde eine Wochenarbeitszeit von 40 Stunden zugrunde gelegt, handele es sich um 230 Millionen Jobverluste.

Wie stark die globale Arbeitslosigkeit im Laufe des Jahres tatsächlich ansteigen wird, sei noch unklar. Die ILO war Mitte März noch von einem Verlust von 25 Millionen Jobs infolge der Corona-Pandemie ausgegangen.

Die UN-Sonderorganisation selbst hat ihre Jahreskonferenz in Genf, die von Ende Mai bis Anfang Juni dauern sollte, auf nächstes Jahr verschoben. (epd)

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