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Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD).
© imago images / Mauersberger

Vorwürfe gegen Familienministerin: Giffey will Uni-Prüfung der Doktorarbeit abwarten

Familienministerin Giffey setzt nach Bekanntwerden von Vorwürfe zu ihrer Doktorarbeit auf Prüfung durch ihre Universität. Weitere Fragen lässt sie offen.

Auch nach Bekanntwerden neuer Vorwürfe zu ihrer Doktorarbeit will Familienministerin Franziska Giffey erst einmal die Überprüfung durch ihre ehemalige Universität abwarten. „Für mich ist eine anonyme Internetplattform nicht der Ort, der die Entscheidung trifft, sondern meine Universität, an der ich diese Dissertation geschrieben habe“, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag auf der Digitalkonferenz re:publica in Berlin. „Ich werde das Ergebnis abwarten und dann entsprechend damit umgehen.“

Auf der Internetseite der Plagiatsjäger „VroniPlag“ heißt es, auf mehr als jeder dritten Seite von Giffeys Arbeit sei Plagiatstext gefunden worden. Auf einer Seite ihrer Arbeit habe Giffey sogar mehr als drei Viertel aus fremden Texten übernommen. Die Freie Universität Berlin (FU) prüft Giffeys Doktorarbeit seit Februar wegen Plagiatsverdachts, darum hatte die Ministerin die Hochschule selbst gebeten. Ein Ergebnis der Untersuchung steht noch aus.

Giffey promovierte von 2005 bis 2009 im Bereich Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der FU. Ihre Dissertation verfasste sie zum Thema „Europas Weg zum Bürger - Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft“.

Die Frage aus dem Publikum ob sie weiterhin dazu stehe, ihre Arbeit „nach bestem Wissen und Gewissen“ verfasst zu haben, ließ Giffey ebenso unbeantwortet wie die Frage, ob sie zurücktreten werde, falls ihr der Doktortitel aberkannt werde. Sie betonte aber, ihr politischer Anspruch, jedem Kind unabhängig von seiner Herkunft Chancen zu eröffnen, sei „unabhängig von dieser Dissertation“. (dpa)

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