zum Hauptinhalt
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey.
© dpa/Britta Pedersen

Plagiatsvorwürfe gegen Giffey: Was nicht korrekt ist

VroniPlag Wiki kritisiert in der nun veröffentlichten Plagiatsdokumentation Giffeys Betreuer. Helfen kann ihr das wohl allenfalls politisch. Ein Kommentar.

Das abschließende Bild, das sich die Plagiatsprüfer von Vroniplag Wiki von Franziska Giffeys Doktorarbeit gemacht haben, sieht für die Bundesfamilienministerin und SPD-Hoffnungsträgerin gar nicht gut aus. Seit Bekanntwerden der Vorwürfe kamen etliche Belege für Plagiate hinzu, 119 auf 205 Seiten sind es, wie die jetzt auch unter Giffeys Namen veröffentlichte Dokumentation zeigt (hier).

Gewiss, die offizielle Untersuchung durch eine Kommission an der Freien Universität steht noch aus. Aber an der Kompetenz der Ehrenamtlichen, darunter renommierte Hochschullehrende, ist nicht zu zweifeln. Ihre Urteile wurden bislang von Verwaltungsgerichten bestätigt.

Korrekt arbeiten, um des Doktors würdig zu sein

Aufhorchen lässt, dass VroniPlag Wiki in Giffeys Fall jetzt nicht nur ihr, sondern auch ihrer Doktormutter und dem 2011 verstorbenen Zweitgutachter vorwerfen, nicht sorgfältig gearbeitet zu haben. Beide hätten die massiven Zitierfehler (spätestens) bei Einreichen der Arbeit bemerken und Giffey zum Nachbessern auffordern müssen.

Das ist offenbar nicht geschehen – und deshalb müsste Giffey nach dem derzeit bekannten Sachstand der Titel aberkannt werden. Denn sie hätte wissenschaftlich korrekt arbeiten müssen, um des Doktors würdig zu sein. Ein Geständnis der Doktormutter, zu milde oder nachlässig gewesen zu sein, könnte Giffey allenfalls politisch helfen.

Amory Burchard

Zur Startseite