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Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit
© dpa/PAP/Waldemar Deska

Bundesentwicklungsminister: Gerd Müller will UN-Klimakonferenzen nur noch alle zwei Jahre

Der deutsche Entwicklungsminister will die UN-Klimagipfel schlanker und effizienter machen. Vom jährlichen Turnus will Gerd Müller etwa abrücken.

Die UN-Klimakonferenzen sollten nach Ansicht von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) künftig nur noch alle zwei Jahre stattfinden. „Ich bin dafür, den Rückzug des Gastgeberlandes Brasilien im kommenden Jahr dafür zu nutzen, um auf einen zweijährigen Turnus umzustellen“, sagte Müller der Zeitung „Die Welt“ am Rande der aktuellen Klimakonferenz im polnischen Kattowitz (Katowice). „Während die Expertenkommissionen kontinuierlich weiterverhandeln, sollte ein Treffen der Staats- und Regierungschefs alle zwei Jahre ausreichen, um dann auch substanzielle Fortschritte zu erzielen.“

Die UN-Klimakonferenzen finden bislang jährlich statt. In Kattowitz beraten die Klimadiplomaten derzeit über Regeln zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens von 2015, mit denen die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius begrenzt werden soll.

Die brasilianische Regierung hatte vergangene Woche ihre Kandidatur für die Ausrichtung der UN-Klimakonferenz 2019 zurückgezogen und dies unter anderem mit der Amtsübergabe an die neue Regierung begründet. Zu Jahresbeginn tritt der neue Präsident Jair Bolsonaro sein Amt an. Der Rechtspopulist erwägt, das Pariser Klimaabkommen zu verlassen.

Laut „Welt“ will Müller die globalen Klimagespräche effizienter und schlanker machen. „Dass es allein drei Jahre braucht, um das Pariser Abkommen mit einem Regelbuch überhaupt funktionstüchtig zu machen, ist angesichts des enormen Zeitdrucks im Klimaschutz ein Unding“, sagte er. „Vor diesem Hintergrund muss man den Sinn von Großveranstaltungen wie dem Weltklimagipfel mit stets mehr als 20.000 Teilnehmern infrage stellen.“ (dpa)

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