Türkischer Angriff auf Nordsyrien: Gefangene IS-Dschihadisten könnten fliehen
Beim türkischem Angriff auf die syrische Kurdenregion wurde eine Haftanstalt mit IS-Gefangenen beschädigt. Diese sei nun Ausbruchgefahr.
Die türkische Armee hat im nordsyrischen Kamischli ein Gefängnis angegriffen. Dort sind internationale Dschihadisten des "Islamischen Staates" (IS) inhaftiert, die bald fliehen könnten - die Haftanstalt sei jedenfalls beschädigt. Noch könne man nicht bestätigen, dass es Ausbrüche gegeben habe, sagte ein Vertreter der von Kurden dominierten Autonomieverwaltung in Nordsyrien. Lange sei das Gefängnis, in der offenbar auch deutsche Islamisten einsitzen, aber kaum mehr zu sichern.
Nach dem türkischen Beschuss der Grenzorte in der kurdisch-arabischen Autonomieregion waren in der Nacht zu Donnerstag erste Todesopfer zu beklagen. Dabei soll es sich um Männer und Frauen der christlichen Minderheit handeln. Viele Christen haben sich der multiethnischen Militärallianz SDF angeschlossen, die von der Kurdenmiliz YPG dominiert wird und die Region gegen die Türkei, Islamisten und bislang auch die syrische Armee verteidigte.
Die SDF-Einheiten hatten mit US-Hilfe den IS besiegt, wurden von US-Präsident Donald Trump aber vor einigen Tagen fallen gelassen. Die Türkei rückt nun mit islamistisch-arabischen Verbündeten auf die Kurdenregion zu.
Europaweit sind Proteste von Kurden und Menschenrechtlern geplant. In Berlin wollen linke Gruppen am Donnerstagabend wieder in Kreuzberg gegen die türkische Invasion.