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Reist als erster deutscher Minister seit Trumps Amtsantritt in die USA: Sigmar Gabriel (SPD).
© Michael Kappeler/dpa

USA-Reise des Außenministers: Gabriel trifft Tillerson und Pence in Washington

So schnell kann das gehen: Der neue US-Außenminister Rex Tillerson ist gerade vereidigt, da reist schon der erste Besucher aus dem Ausland an. Sigmar Gabriel will ihm "Freundschaft und Vertrauen" anbieten.

Außenminister Sigmar Gabriel besucht als erstes Mitglied der Bundesregierung seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump Washington. Er will dort am Donnerstag Vizepräsident Mike Pence und seinen Kollegen Rex Tillerson treffen, der erst am Mittwochabend vereidigt wurde. „Ich wünsche mir einen direkten und persönlichen Austausch und bringe das Angebot von Freundschaft und Vertrauen mit nach Washington“, sagte Gabriel. „Wir wollen unseren amerikanischen Partnern unsere Sicht der Dinge, unsere Interessen und Werte erläutern und suchen einen guten, offenen und freundschaftlichen Dialog.“

Gabriel brach am Donnerstagmorgen nur wenige Stunden nach der Vereidigung Tillersons, der früher Manager eines Öl-Konzerns war, nach Washington auf. Er wird der ersten ausländische Gast des neuen US-Außenministers sein. Eine gemeinsame Pressekonferenz der beiden nach dem Treffen ist nicht vorgesehen.

Gabriels Gespräch mit Pence soll zwar im Weißen Haus stattfinden, eine Begegnung mit Trump ist aber nicht vorgesehen. Am Freitag will der Vizekanzler nach New York weiterfliegen um dort UN-Generalsekretär Antonio Guterres zu treffen.

Gabriel ist selbst erst seit Freitag im Amt. Die USA-Reise ist nach Paris sein zweiter Antrittsbesuch. Eine Brüssel-Reise sagte er am Dienstag wegen einer fiebrigen Infektion kurzfristig ab. Auch an der Kabinettssitzung am Mittwoch nahm er nicht teil.

Gabriel hatte in den vergangenen Tagen immer wieder betont, wie wichtig ihm ein möglichst früher Besuch in Washington ist. „Die Welt wartet nicht auf uns. Wir haben drängende Themen auf der internationalen Agenda, über die sich Deutschland und Amerika, genauso wie Europa und Amerika eng abstimmen sollten“, sagte er am Mittwochabend. „Und wir haben Fragen an die neue US-Administration, über ihren außenpolitischen Kurs, ihr Verhältnis zum Bündnis und zur Ordnung der Welt.“

Die Bundesregierung ist äußerst beunruhigt über den Start von Donald Trump in seine Amtszeit. Gabriel hatte dem US-Präsidenten nach dessen Antrittsrede „hoch nationalistische Töne“ vorgeworfen. Von Außenminister Tillerson und Verteidigungsminister James Mattis erhofft sich die Bundesregierung einen mäßigenden Einfluss auf den Präsidenten und ein klares Bekenntnis zur Nato.

Tillerson ist aber umstritten. Er war über 40 Jahre lang Manager des Ölkonzerns ExxonMobil, zuletzt als Vorstandschef. Kritiker sehen darin eine mögliche Befangenheit. Seine Ölgeschäfte haben Tillerson auch große Nähe zu Russlands Präsident Wladimir Putin gebracht. (dpa)

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